Environmental Engineering Reference
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entsprechend klein sein. Daher kann angenommen werden, dass auch in Zukunt die star-
ken Unterschiede in den Bevölkerungszahlen zwischen
we
-und
ve
-Ländern nicht durch
die Migration reduziert werden.
Gegen diese Argumentation kann Folgendes eingewendet werden:
•
Die Migration setzt erst dann stark ein, wenn der Unterschied(
n
we
−
n
ve
)einen Schwel-
lenwert überschreitet, der bis heute noch nicht erreicht wurde. Dies ist jedoch reine
Spekulation, die von keinen gesicherten Tatsachen unterstützt wird.
•
Die unterschiedlichen Lebensbedingen in den
ve
-und
we
-Ländern sind hauptsächlich
tern
BIP
we
und
BIP
ve
erweitert werden, was dieses einfache Modell unverhältnismäßig
kompliziert. Wir beschätigen uns ohnehin im nächsten Kapitel mit den Entwicklungen
der Bruttoinlandprodukte mit der Hoffnung,dasssie sich angleichen werden unddamit
als Grund für die Migration an Bedeutung verlieren.
•
Auch die Migration ist abhängig vom Lebensalter: Es werden überwiegend junge Men-
schen im arbeitsfähigen Alter von den
we
-indie
ve
-Länder einwandern. Dieser Effekt
ist jedoch erwünscht, da er hilt, die Probleme der
ve
-Länder zu lösen,ohne die
we
-Län-
der unangemessen zu belasten. Wir nehmen an, dass diese Migration in der zeitlichen
Entwicklung der Bevölkerungszahlen, wie sie in Abb.
4.4
dargestellt ist, berücksichtigt
wurde.
Die in dieser Abbildung gezeigten Entwicklungen bilden die Grundlage für die Berech-
nung des zuküntigen Energiebedarfs in der Welt. Trotz der aufgezeigten Mängel ist diese
Grundlage hinreichend plausibel, zumal der nächste Schritt, nämlich die Voraussage über
die Entwicklung der Bruttoinlandprodukte, mehr Unsicherheiten aufweist.
4.2 Die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts
Das
normierteBruttoinlandprodukt
BIP
, also das Bruttoinlandprodukt pro Kopf der Be-
völkerung, ist ein Maß für die
wirtschatliche Leistungsfähigkeit
eines Lands. Ziel eines
jeden Lands ist es, seine wirtschatliche Leistungsfähigkeit
BIP
zu steigern, also ein positi-
ves wirtschatliches Wachstum
δBIP
zu erzielen. Es gilt die Definition: Das
Wachstum
δX
einer Größe
X
bezeichnet deren relative Änderung, i.e.
δX
= Δ
X
/
X
.
Im Abschn.
3.2
haben wir gesehen, dass sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts die nor-
mierten Bruttoinlandprodukte von
ve
-und
we
-Ländern noch um einen Faktor 20 unter-
schieden. Für die zuküntige Entwicklung der Menschheit ist dieser gewaltige Unterschied
nicht hinnehmbar: Er verursacht Konflikte, unter denen nicht nur die
we
-Länder, sondern
auch die
ve
-Länder leiden werden. Daher muss eine Angleichung stattfinden. Die Frage ist
eher, ob diese Angleichung mit der verfügbaren Primärenergie möglich ist und wie schnell
sie erfolgen kann.