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blemen in der Versorgung alter Menschen führen wird. Auch aus diesem Grund scheint es
uns wenig wahrscheinlich, dass der Fall (3) eine realistische Beschreibung der zuküntigen
Entwicklungen darstellt. Aber selbst bei unserer Annahme, dass die Anzahl der Menschen
bis zum Ende des 21. Jahrhunderts eine Größe von ⋅ erreicht hat, zeigen unsere Mo-
dellrechnungen, dass die Versorgung der Über-60-jährigen eine gewaltige Aufgabe ist, die
wahrscheinlich nur durch eine Erhöhung der Altersgrenze für die Berufsfähigkeit zu lösen
sein wird. 3
Die Bevölkerungswanderung
Die Bevölkerungswanderung von den we -indie ve -Länder existiert, die wichtige Frage
ist aber, ob diese Wanderbewegung solche Ausmaße annehmen wird, dass sie die in der
Abb. 4.4 gezeigtenPrognosenüberdiezuküntigeEntwicklung derWeltbevölkerungzahlen
entscheidend verändern. Wir glauben dies nicht, und zwar aus mehreren Gründen:
Die ve -Länder,dieüberwiegenddemokratischeVerfassungenbesitzen,werdenihreEin-
wanderungspolitikrestriktivhandhaben.DieserhöhtfüreineRegierungdieChance,bei
der nächsten Wahl wiedergewählt zu werden.
Die stärkste Krat, die die Wanderbewegung antreibt, wird verursacht durch die unter-
schiedlichen Lebensbedingungen in den we -und ve -Ländern. Wir gehen aber davon
aus, dass dieser Unterschied in Zukunt immer geringer wird und damit auch das Motiv
entfällt, in die ve -Länder einzuwandern.
Und schließlich weisen die Daten und ihre Extrapolation in die Zukunt darauf hin,
dass die Migration zwischen we -und ve -Länder abnehmen wird. Damit wollen wir uns
näher befassen.
Zur Vereinfachung benutzen wir als Ausgangspunkt das Bevölkerungsmodell 1 (Ab-
schn. 4.1.1 ) , das durch einen Term erweitert werden muss, der die Migration beschreibt.
Da die Migration zwischen den we -und ve -Ländern stattfindet, muss die Entwicklungs-
gleichung ( 4.12 ) für beide Länderklassen separat aufgestellt werden:
d n ve ( t )
d t
=(
γ ve
σ ve )
n ve (
t
)+
M
(
...
)
(4.20)
d n we (
)
d t =( γ we σ we ) n we ( t )− M (...).
t
Der Migrationsterm M (...)verkoppelt diese beiden Differentialgleichungen. Dabei bedeu-
ten die Punkte in M (...), dass der Migrationsterm von vielen Größen abhängen kann, von
3 Dabei wird übersehen, dass auch die Basis der Alterspyramide, also die Jugend, alimentiert werden
muss. Fasst man beide Gruppen, die Basis und die Spitze der Alterspyramide zusammen, so verän-
dert sich das Verhältnis zwischen nicht-arbeitenden und arbeitenden Bevölkerungsgruppen auch in
Zukunt nur wenig. Der Unterschied ist aber, dass die Alimentation der Basis im Wesentlichen als
private Aufgabe angesehen wird, die Alimentation der Spitze aber als staatliche Aufgabe. Im Prinzip
spräche nichts dagegen, diese Aufgabenstellungen zu vertauschenund die Probleme der Alimentati-
on wären ganz anders.
 
 
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