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Abb. 4.7 Die Entwicklung der
Weltbevölkerung bis zum Jahr
2200 ohne Einfluss durch die
Bevölkerungszahl ( 1 ), beim
schwachem Einfluss durch die
Bevölkerungszahl ( 2 )undbei
starkem Einfluss durch die
Bevölkerungszahl ( 3 ). Die Dar-
stellung ist halblogarithmisch,
die Gerade ( 1 )entsprichtdaher
einem exponentiellen Anstieg
der Weltbevölkerungszahl
20
(1)
(2)
10
(3)
7
6
Dekade
Jahr
5 0 5 0
2000
2100
2200
Das bedeutet, auch in diesem Modell würde die Zahl der Weltbevölkerung exponenti-
ell ansteigen und über alle Grenzen wachsen, wenn nicht die Gegenkopplung durch die
Bevölkerungszahl in ( 4.16 ) , ausgedrückt durch den Gegenkopplungsparameter r ,diesver-
hinderte.
Um die Entwicklungsgleichungen ( 4.19 ) zu lösen, muss für die 1. Dekade i = die Be-
völkerungspyramide n , j vorgegeben werden und es muss die optimale Bevölkerungszahl
n E festgelegt werden. Wir gehen von einer Zahl n E = ⋅ (7 Milliarden Menschen) aus
und beginnen die Berechnung im Jahr 2010 mit einer dreiecksförmigen Bevölkerungspy-
ramide, wie sie in Abb. 4.8 für das Jahr 2010 gezeigt ist. Diese Pyramide repräsentiert die
gesamte Weltbevölkerung mit einer Mehrzahl von jungen Menschen und mit einer glei-
chen Anzahl von Frauen und Männern. Daher ist die Form der Bevölkerungspyramide zu
allen Zeiten symmetrisch um die Bevölkerungszahl n i , j = .
In der Abb. 4.7 ist zunächst gezeigt, wie sich nach diesem Modell die Weltbevölkerung
in den nächsten 200 Jahren entwickeln wird. Dabei unterscheiden sich die Ergebnisse, wie
erwartet, von der Stärke der Gegenkopplung. Ist diese nicht vorhanden (Fall (1): r = ),
steigt die Weltbevölkerung exponentiell und erreicht im Jahr 2200 eine Größe von über
20 Milliarden Menschen. Der Fall (1) wird, so ist anzunehmen, nicht eintreten.
Bei einer schwachen Gegenkopplung (Fall (2): r = ,) steigt die Weltbevölkerung zu-
nächst bis in die 2. Hälte des 21. Jahrhunderts etwa exponentiell an und erreicht in der
Mitte des 22. Jahrhunderts eine maximale Größe von ca. 11 Milliarden Menschen. Von
dann an würde die Größe der Weltbevölkerung langsam wieder abnehmen. Der Wech-
sel von einer Bevölkerungszunahme zu einer Bevölkerungsabnahme setzt bei der starken
Gegenkopplung (Fall (3): r = ) viel früher ein und zwar bereits kurz nach der Mitte
des 21. Jahrhunderts. Von dann ab oszilliert die Bevölkerungszahl mit einer Periode von
ca. 150 Jahren um ihren optimalen Wert n E . Solche Oszillationen bilden das typische Ver-
halten von gegengekoppelten Systemen , allerdings erscheint die Periode von 150 Jahren
viel zu kurz. Wahrscheinlich wird daher der Gegenkopplungsparameter in dem Wertebe-
reich , < r < liegen. Daraus folgt, dass die Weltbevölkerung gegen Ende des 21. Jahr-
hunderts einen maximalen Wert von etwa 10 Milliarden Menschen erreichen wird, um
anschließend langsam wieder abzunehmen.
 
 
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