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wird auch die Anzahl ihrer Kinder klein sein. Diese Aussage ist natürlich nur im Prin-
zip richtig. Man könnte sofort einwänden, dass keine Kinder mehr geboren werden, wenn
die Bevölkerung zum Beispiel nur männlich ist, und zwar unabhängig davon, wie groß
die Bevölkerungszahl wirklich ist. Einwände solcher Art müssen in den funktionalen Zu-
sammenhang zwischen d X ( t )/d t und X ( t )natürlich berücksichtigt werden, wodurch ein
Problem sehr kompliziert werden kann. Irgendwann wird ein Problem dann so kompli-
ziert, dass es mit einfachen Methoden nicht mehr gelöst werden kann. Prognosen müssen
dann mit vereinfachenden Annahmen erstellt werden, was für diese Prognoseein gewisses
Maß an Unsicherheit in ihren Vorhersagen bedeutet. Die Beispiele für derartige Zusam-
menhänge werden uns später noch begegnen.
Die Art und Weise, wie wir die Prognose über die Entwicklung des Primärenergie-
bedarfs erstellen werden, basiert auf der Folge zwischen Ursache und Wirkung in den
wichtigsten Parametern der Zukunt:
Bevölkerungszahl
Lebensstandard
Primärenergiebedarf
Die Entwicklung der Bevölkerungszahl kann mithilfe der mathematischen Methoden un-
tersucht werden, die wir gerade beschrieben haben. Ebenso kennen wir den empirischen
Zusammenhang zwischen dem Lebensstandard eines Lands, ausgedrückt durch sein Brut-
toinlandprodukt, und seinem Bedarf an Primärenergie. Wir wissen auch anhand der em-
pirischen Daten, wie sich dieser Zusammenhang zeitlich verändert. Wesentlich unklarer
ist, welche Entwicklung das Bruttoinlandprodukt in den einzelnen Ländern, also denen
der Klasse der ve -bzw. we -Länder, nehmen wird. Am Anfang des 21. Jahrhunderts be-
stand zwischen diesen beiden Länderklassen noch ein Unterschied von einem Faktor 20
in ihrem normierten Bruttoinlandprodukt. In der Zukunt, in der die Globalisierung der
Volkswirtschaten weiter fortschreiten wird, muss sich dieser Unterschied ausgleichen.
Das bedeutet, die we -Länder werden ihr Bruttoinlandprodukt schneller steigern, als das
in den ve -Ländern der Fall ist. Unsicher ist, wie groß diese Steigerungsraten sein werden.
In den Prognosen besitzt daher die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts die größten
Unsicherheiten. Wir werden verschiedene Annahmenüber die Entwicklungsraten machen
und untersuchen, wie diese Raten die Entwicklung des Primärenergiebedarfs beeinflussen.
3.4.1 P-Ebene: Die Grundlagen von Prognosen
Diferentialgleichungen und elementare Funktionen
Prognosen tragen ot den Makel, ohne ein ausreichend gesichertes Fundament erstellt zu
werden. Mathematisch gesehen sollte das Fundament einer Prognoseimmer eine Differen-
tialgleichung vom Typ
d n X
(
t
)
= f ( X , t )
(3.8)
d t n
 
 
 
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