Environmental Engineering Reference
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Je größer der Primärenergiebedarf in einem Land ist, um so höher ist in der Regel
auchdasBruttoinlandproduktdiesesLands.DieLänder,indenenbeideGrößenhohe
Werte erreichen, besitzen einen hohen Lebensstandard.
MankanndieseKorrelationzwischen PEB und BIP anhand der Abb. 3.3 a und 3.3 b de-
monstrieren, welche, nach Ländern aufgeschlüsselt, diese Größen für die Jahre 1970 und
2000 darstellen. Es lohnt sich, diese beiden Übersichten genau zu betrachten und ihre Aus-
sagen zu analysieren.
Vom Jahr 1970 bis zum Jahr 2000 hat sich der normierte Primärenergiebedarf nur un-
wesentlich verändert. Dagegen ist das normierte Bruttoinlandprodukt besonders in den
Ländern, in denen es bereits 1970 hohe Werte besaß, in den folgenden 30 Jahren noch
einmal um etwa das Vierfache gestiegen. Im Mittel hat daher die Energieezienz im Lau-
fe dieser Zeit zugenommen. Heute wird mit dem gleichen Einsatz von Primärenergie ein
höheres Bruttoinlandprodukt erzeugt, als es noch 1970 der Fall war. Dabei hat die Ver-
besserung keineswegs in allen Ländern einheitlich stattgefunden. Sondern es gibt Länder,
und dabei handelt es sich überwiegend um hoch-industrialisierte Länder, mit einer über-
durchschnittlichenZunahmeihrerEnergieezienz.InderAbb. 3.4 a und 3.4 b werdendiese
Daten für die Jahre 1970 und 2000 miteinander verglichen. Während 1970 die Energieef-
fizienz noch in fast allen Ländern mit Ausnahme der Schweiz unterhalb einer Grenze von
0,3 USD pro kWh lag, überschritten im Jahr 2000 viele Länder diese Grenze.
Bei anderen, wie zum Beispiel Indien, hat sich während dieses Zeitraums an den Ener-
gieezienzen nur wenig geändert. Aber für die Gesamtentwicklung auf der Welt ist von
Bedeutung, dass diese Länder auch die Länder mit den höchsten Bevölkerungszahlen sind.
Zum Beispiel lebten Anfang des 21. Jahrhunderts in China ca. 1275 Millionen Menschen
und in Indien ca. 1002 Millionen Menschen. Diese Menschen zusammen machen bereits
fast 40 % der Weltbevölkerung aus.
Es ist aber davon auszugehen, dass in Zukunt auch diese Länder große Anstrengungen
unternehmen werden, um ihre Energieezienzen zu verbessern. Und dass eine Verbesse-
rung möglich ist, ist von den hoch-industrialisierten Ländern demonstriert worden. Auf
der P-Ebene werden wir uns mit diesem Problem weiter auseinandersetzen und für die
Korrelation zwischen Bruttoinlandprodukt und Primärenergiebedarf sowie deren zukünf-
tige Entwicklung eine mathematische Beschreibung finden. Die statistischen Daten lassen
auf jeden Fall erwarten, dass die einzusetzende Energiemenge, um ein angestrebtes Brut-
toinlandprodukt zu erreichen, in Zukunt langsam abnehmen, die Energieezienz also
steigen wird. Die in diesem Buch gemachten Prognosen werden diese Veränderung be-
rücksichtigen . Das bedeutet aber noch nicht, dass deshalb auch der Primärenergiebedarf
der Welt in Zukunt abnehmen wird, sondern nur, dass der Anstieg des Bedarfs länderab-
hängig etwas weniger stark erfolgt.
Das Fazit dieser Diskussion lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
 
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