Environmental Engineering Reference
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Einsatz von Energie verlangt und die alle nur mit einem für sie charakteristischen Wir-
kungsgrad die Energie von der einen in die andere Form wandeln. Es existiert eine derart
große Anzahl von Versorgungsketten für jedes unserer Bedürfnisse, dass es zu aufwändig
und ot auch unmöglich ist, für jede den physikalischen Wirkungsgrad zu berechnen.
Zumal auch die exakten Umstände der Wandlung ot nicht mit der erforderlichen Ge-
nauigkeit bekannt sind. In solchen Fällen hat sich das Verfahren durchgesetzt, komplexe
Wandlungstechnologien mithilfe eines
Nutzungsgrads
ζ
zu kennzeichnen, der das empi-
risch bestimmte Verhältnis zwischen der von uns gewünschten Nutzenergie und der dazu
erforderlichen Primärenergie angibt. Betrachten wir zur Verdeutlichung eine spezielle
Versorgungskette, die unsere Mobilität mithilfe eines
PKW
sicher stellt.
1.
Förderung des Erdöls
(
Primärenergie
W
)
Dabei entsteht Energiebedarf durch folgende Prozesse:
•
Bau der Erdölförderanlage
•
Betrieb der Förderanlage
•
Bau der Anlage zum Erdöltransport (Rohrleitung oder Tankschiff)
•
Betrieb der Transportanlage
2.
Raffenierung des Erdöls
(
Sekundärenergie
W
)
Dabei entsteht Energiebedarf durch folgende Prozesse:
•
Bau der Erdölraffenerie
•
Betrieb der Raffenerie (Wandlung chemische Energie →chemische Energie)
•
Bau der Speicheranlage für den Kratstoff
•
Bau der Anlage zum Kratstotransport (Tankwagen)
•
Betrieb der Transportanlage
3.
Verteilung des Kratstoffs
(
Endenergie
W
)
Dabei entsteht Energiebedarf durch folgende Prozesse:
•
Bau der Kratstoffverteilungsanlage (Tankstelle)
•
Betrieb der Verteilungsanlage
•
Zufahrt des PKW zur Verteilungsanlage
4.
Mobilität durch den PKW
(
Nutzenergie
W
)
Dabei entsteht Energiebedarf durch folgende Prozesse:
•
Bau des PKW
•
Auslieferung des PKW
•
Transport des Kratstoffs im PKW
•
Mobilität (Wandlung chemische Energie → thermische Energie → kinetische Ener-
gie)
Direkt sichtbar sind Energiewandlungsprozesse nur in den Gliedern 2 und 4 der totalen
Versorgungskette. Indirekt erfordern aber auch alle anderen Teilprozesse die Wandlung
von Energie und tragen durch ihren Energiebedarf ebenfalls zum Nutzungsgrad der ge-
samten Versorgungskette bei, dessen Wert am einfachsten empirisch bestimmt wird.