Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Der Kommunikationsaustausch wirdinZukuntnochstärkerdurchdieelektronischen
Medien erfolgen, als das heute schon der Fall ist. Es ist nicht notwendig, dass sich alle
Beteiligten am gleichen Ort befinden müssen, um Informationen auszutauschen und
Entscheidungen zu treffen.
Bei dem zu erwartenden Wandel von einer Industrie- in eine Dienstleistungsgesellschat
werden große Industrieanlagenmit vielen Mitarbeitern an Bedeutung verlieren. Es wird
sicherlich einen restlichen Individualverkehr im Rahmen von beruflichen Tätigkeiten
geben, aber sein Ausmaß wird, verglichen mit den heutigen Verhältnissen, wesentlich
geringer sein.
Der Individualverkehr wird durch Angebote im Kollektivverkehr ersetzt. Insbesondere
der Schienenverkehr wird an Bedeutung gewinnen, weil dort elektrische Energie ver-
wendet werden kann. Neue Konzepte für den individuellen Kurzstreckenverkehr auf
der Straße sehen z. B. kleine Fahrzeuge vor, welche, elektronisch gesteuert, bestimmte
Routen bedienen und wegen ihres geringen Gewichts und ihrer geringen Geschwindig-
keit Energie sparen.
Ein großer Teil des heutigen Verkehrsaufkommens entsteht durch „Fernweh“, das heißt
den Wunsch,den arbeitsfreien Teil des Lebens möglichst weit weg vomArbeitsplatz und
Wohnsitzzu verbringen. Es istsicher,dasssich hier wesentliche Änderungen in Zukunt
ergeben werden. Denn mit einem Flugzeug zu den heute nochangebotenen Preisen ver-
reisen zu können, das wird zuküntig unmöglich sein. Und in der Tat, Erholung findet
man auch in der Nähe seines Wohnsitzes. Daher wird sich der Lutverkehr in Zukunt
auf das absolut Notwendige beschränken, also auf Flüge in Notfällen, bei denen weite
Entfernungen schnell überbrückt werden müssen. Ein Erholungsurlaub ist in diesem
Sinne kein Notfall.
Diese Beispiele zeigen auf, welche Konsequenzen sich aus der Energieverknappung erge-
ben, ohne dass diese sich auf den Lebensstandard auswirken müssen: Es werden entschei-
dende Veränderungen in der Automobil -und Flugzeugindustrie stattfinden. Die Nach-
frage nach Personenkratwagen und nach Flugzeugen wird zurückgehen und die heute
noch vorhandene Anzahl von Produzenten und Fahrzeugtypen wird zusammenschrump-
fen 10 . Der Verknappung des Erdöls versucht die Automobilindustrie schon jetzt durch
die Entwicklung von sparsameren Fahrzeugen und Elektrofahrzeugen zu begegnen, letzter
wohl in der Hoffnung, dass in Zukunt erneuerbare Energie die Energieversorgung garan-
tieren. Dass die Flugzeugindustrie ähnliche Versuche nicht unternimmt, ist überraschend,
aber wohl im Einklang mit dem Ausblick auf ihre unsichere Zukunt: Sie setzt weiterhin
auf Kohlenwasserstoffe (wahrscheinlich aus Biomasse) als Treibstoff.
Gehen wir über vom Personenverkehr zum Güterverkehr. Beim Güterverkehr sind kei-
ne ähnlichen Einsparpotenziale vorhanden, wie beim Personenverkehr. Zwar wird sich
der Güterverkehr in Zukunt stärker von der Straße auf die Schiene verlagern, aber da-
durch wird sich das Verkehrsvolumen nicht verringern. Das Verkehrvolumen wird eher
10 Dieser Trend kann auch von einer wachsenden Weltbevölkerung nicht aufgefangen werden.
 
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