Environmental Engineering Reference
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10.2 Das Einsparpotenzial bei der Mobilität
Wir werden jetzt die Möglichkeiten des Energiesparens im Bereich Verkehr mit 30 % PEB
diskutieren. Vorhersagen über die Höhe des Einsparpotenzials stehen hier auf unsiche-
rem Boden, denn das Einsparpotenzial hängt davon ab, ob Menschen die Sparmaßnahmen
akzeptieren. Denn die Mobilität wird als ein individuelles Freiheitsrecht angesehen, die-
ses Recht zu beschränken wird sicherlich Widerstände hervorrufen. Heute noch wird die
individuelle Mobilität zum größten Teil gewährleistet durch chemische Energie. In Zu-
kunt - die Umstellung hat gerade begonnen - wird sie elektrische Energie benötigen,
denn Verbrennungsmotoren werden durch Elektromotoren ersetzt. Damit ist jedoch kein
Energiespareffekt verknüpt, denn Kratwerke arbeiten mit ähnlichen Wirkungsgraden wie
Verbrennungsmotoren. Und wird elektrische Energie aus erneuerbaren Energien gewan-
delt, werden sich die Wirkungsgrade eher verringern.
Der Ersatz von chemischer Energie durch elektrische Energie im Sektor „Verkehr“
verändert den zuküntigen Primärenergiebedarf nicht wesentlich.
Es istalsounwichtig, ob dasEinsparpotenzial im Sektor „Verkehr“ der chemischen oder
der elektrischen Energie zugerechnet wird.
Der Sektor „Verkehr“ ist in seiner Zusammensetzung sehr heterogen und um mehr
Ordnung in die Diskussion zu bringen, wollen wir 3 Verkehrskategorien definieren, die
sich auch überschneiden können:
1. Kategorie: Personenverkehr, Güterverkehr
Der Personenverkehr lässt sich weiter einteilen in den Individualverkehr und den Kol-
lektivverkehr. Beide unterscheiden sich durch die Anzahl der Personen, die in einem
Fahrzeug transportiert werden. Unter dem Begriff Kollektivverkehr verstehen wir un-
ter anderem auch den öffentlichen Verkehr, wobei man meistens annimmt, dass es sich
hierbei um eine staatliche Dienstleistung handelt. Der Güterverkehr ist eigentlich immer
Kollektivverkehr in dem Sinne, dasseine große Menge vonGütern gleichzeitig transpor-
tiertwird.DabeikannessichumeineprivatewieauchstaatlicheDienstleistunghandeln.
2. Kategorie: Fernverkehr, Nahverkehr
Der Individualverkehr ist sehr häufig auch Nahverkehr, wobei dieser zu einem wesentli-
chen Teil aus dem Pendelverkehr zwischen dem Wohnort und der Arbeitsstätte besteht.
Der Fernverkehr über sehr große Distanzen ist dagegen überwiegend Kollektivverkehr.
3. Kategorie: Landverkehr, Wasserverkehr, Lutverkehr
Der Landverkehr lässt sich weiter unterteilen in den Autoverkehr und den Schienenver-
kehr. Alle diese Kategorien unterscheiden sich durch ihren Transportaufwand ,wiewir
ihninKap. 9 definiert und in Tab. 9.1 angegeben haben. Sicherlich besitzt der Transport
über Wasser den geringsten Aufwand, dagegen der Transport mit dem Auto oder dem
 
 
 
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