Environmental Engineering Reference
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Abb. 10.2 Der konstruktive
Aufbau eines Nullheizener-
giehauses. Die warme Ablut
erwärmt in einem Wärme-
tauscher (WT) die Zulut. Die
Zulut wird, falls nötig, weiter
erwärmt mithilfe einer Wär-
mepumpe (WP), die unter
Einsatz von elektrischer Ener-
gie die thermische Restenergie
des Hauses auf die Zulut über-
trägt
Abluft
WP
WT
Abluft
Zuluft
Zuluft
Wärmespeicher
misch. Man kann also davon ausgehen, dass das Passivhaus der erstrebenswerte Standard
für Wohngebäude in der Zukunt wird. Aber um diesen Standard zu erreichen, sind große
Investitionen notwendig.
Das Problem liegt bei dem hohen Altbestand von Wohngebäuden , die je nach ih-
rem Baujahr einen Heizenergiebedarf von -kWh⋅a
⋅m und mehr haben, siehe
Abb. 10.3 . Dieser Bestandwird sich auch mithilfe vonNeubauten in nächster Zukunt nicht
merklich reduzieren lassen, weil die Anzahl der Einpersonenhaushalte und die Nachfrage
nach mehr Wohnraum in allen ve -Ländern steigt (siehe Abschn. 10.3 ) . Also bleibt nur die
Modernisierung des Altbestandsübrig, umdas Ziel einer Energieeinsparung zuerreichen.
Bei Modernisierungsmaßnahmen kann zunächst nur daran gedacht werden, die thermi-
sche Isolation alter Wohngebäude zu verbessern und so dem Standard eines EnEG-Hauses
mit einem Heizenergiebedarf von -kWh⋅a
⋅m möglichst nahe zu kommen. Nach
Untersuchungen ozieller Stellen sollte es im Prinzip möglich sein,den Heizenergiebedarf
von Altbauten bis auf die in der Abb. 10.3 gezeigten Werte zu reduzieren, wobei allerdings
sehr große Investitionen erforderlich sind. Man kann davon ausgehen, dass zur Reduktion
des Heizenergiebedarfs um 50% Investitionen von mindestens Euro⋅m notwendig
sind 5 . Die dazu auszuführenden Baumaßnahmen betreffen eine Wärmeschutzverglasung
der Fenster und die Anbringung einer thermischen Dämmung an den Fassaden und dem
Dach- sowie Kellergeschoss. Werden neben diesen passiven Maßnahmen auch aktive
Maßnahmen, wie die Installation eines Wärmetauschers oder einer Solarzellenanlage,
durchgeführt, steigen die Investitionskosten überproportional, wie in Abb. 10.3 gezeigt.
In Deutschland wurden seit 2000 jährlich etwa 0,83 % des Altbestands an Gebäuden
energetisch saniert. Deutschland ist ein reiches Land, es ist daher eher optimistisch anzu-
nehmen, dass diese Vorgabe auch global realisiert wird. In diesem Fall wären im Jahr 2050
5 Die energetischen Sanierungskosten von Altbauten hängen sehr stark von der Bausubstanz ab. Die
hier angegebenen Kosten sollten nur als Richtwerte betrachtet werden.
 
 
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