Environmental Engineering Reference
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Abb. 10.1 Die Energiekenn-
werte der verschiedenen
Qualitätsstandards von Wohn-
gebäuden in Deutschland. Die
Abkürzungen sind: WSchV84
= Wärmeschutzverordnung
von 1984; WSchV95 = Wärme-
schutzverordnung von 1995;
EnEG07 = Energieeinspa-
rungsgesetz von 2007
300
Heizung
Warmwasser
Hausstrom
Lüfterstrom
250
200
150
100
50
0
vorgegeben, die von Neubauten seit diesen Jahren einzuhalten sind, siehe Abb. 10.1 . Im
Jahr 2002 hat die deutsche Regierung die bis dahin gültigen Wärmeschutzverordnungen
(WSchV) durch das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) ersetzt, welches in den Jahren 2004
und 2007 novelliert wurde. Die letzte Änderung des EnEG wird im Oktober 2009 inkrat-
treten. Danachmüssen alle neuerrichteten Wohngebäude die bautechnischen Standardan-
forderungen bezüglich ihres Heizungs- und Warmwasserbedarfsgenügen. Diese sehen für
ersteren einen Bedarf von unter kWh ⋅a
⋅m und einen normalen Bedarf an Haus-
haltsstrom und Warmwasser vor, der insgesamt einen Wert von kWh ⋅a
⋅ m nicht
übersteigt. Der Energiekennwert eines derartigen Hauses besitzt daher eine obere Grenze
von kWh ⋅ a
⋅ m . Über diese Vorgaben hinaus lassen sich Häuser nach noch an-
spruchsvolleren Qualitätsstandards klassifizieren:
Das Passivhaus hat einen Heizungsbedarf von unter kWh⋅a
⋅m , der sich ohne
eigenständige Heizungsanlage im Wesentlichen aus der Abwärme und der Solarenergie
und mithilfe von Wärmepumpe und Notversorgung decken lässt.Dadurch steigt etwas
der Energiebedarf, aber der Energiekennwert eines Passivhauses beträgt nicht mehr als
kWh ⋅a
⋅m . Die Mehrkosten für die Errichtung eines Passivhauses werden mit
8 % der Baukosten eines Hauses gemäß des EnEG angesetzt.
Das Nullheizenergiehaus deckt seinen Heizungsbedarf vollständig aus der Abwärme
und der Solarenergie, wofür eine Anlage zur thermischen Energiespeicherung not-
wendig ist. Der restliche Bedarf an elektrischer Energie überschreitet nicht einen Wert
von kWh⋅a
⋅m .
Das Energie-autarke-Haus besitzt keinen Energiebedarf mehr nach Außen, das heißt,
es deckt seinen Restbedarf an elektrischer Energie aus der Solarenergie mithilfe von
Wandlungsanlagen, also zum Beispiel mithilfe der Fotovoltaik und angeschlossenem
 
 
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