Environmental Engineering Reference
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gieversorgung einzuführen. Dies ist praktisch unmöglich. Betrachten wir die deutschen
Verhältnisse:
Deutschland hat im Jahr 2008 einen Anteil von 0,56 % seines BIP von ,⋅ USD⋅a
aufgewendet, um seine Kapazitäten an erneuerbaren Energien um ,⋅ kWh⋅a zu
vergrößern. Dies ergibt einen Steigerungsfaktor von
,⋅ kWh⋅a erneuerbare Energien (installiert) pro % BIP .
Rechnet man dies um auf den weltweit erforderlichen Zuwachs, so wären dafür, gemessen
an deutschen Verhältnissen und ohne Berücksichtigung der Kosten für die Wirtschats-
strukturumstellung, etwa 8% des Welt- BIP erforderlich. Dies ist mehr als das Ergebnis der
Aeldric-Studie, die offensichtlich von noch zu optimistischen Voraussetzungen ausgeht.
Aber das Problem wird deutlich: Selbst unter optimistischen Annahmen kann ein reiches
und hochindustrialisiertes Land, wie Deutschland, nur etwa 1/10 der erforderlichen Inves-
titionsmittel für den Aufbau einer ausreichenden Energieversorgung bereitstellen.
Bei der Analyse des erforderlichen Materialbedarfs kommt man zu ähnlichen Ergebnis-
sen. Die Jahresproduktionen von Fe, Cu und Zement würden fast vollständig benötigt zur
Installation der Wandlungsanlagen für erneuerbare Energien. Dagegen würde der Bedarf
an Al die heutige Weltjahresproduktion um ein Vielfaches übersteigen. Es ist sogar so, dass
die gesamten Weltreserven an Al in Höhe von ⋅ kg nicht ausreichen würden, um
die wichtigsten Wandlungstechnologien Fotovoltaik, Solarthermie und Windkrat in eine
zuküntige Energieversorgung so zu integrieren, dass diese den weltweiten Energiebedarf
decken könnte.
Neben den prinzipiellen Grenzen, welche die Verwendung erneuerbarer Energien
einschränken, würde ihre angemessene Einführung in die weltweite Energieversor-
gung bis zum Jahr 2050 auch an dem dafür erforderlichen Bedarf von Investitions-
mitteln und Rohstoffen scheitern.
EineZukunt ohneEnergie? Nichtvollständig, denn als Teil der Natur kann der Mensch,
auch nach dem Ende der fossil biogenen Energieträger, erwarten, dass ihm wenigstens die
Energie zur Verfügungsteht, welche ihm von der Natur zugewiesen ist. Aber auch nicht viel
mehr. Dabei wäre das „viel mehr“ die Voraussetzung dafür, dass die Menschheit und ihr
Wohlstand sich in dem Umfang weiter entwickeln können, wie er durch die Entdeckung
der fossilen Energieträger im 18. Jahrhundert ermöglicht wurde.
Dies ist kein ausschließlich pessimistischer Blick in die Zukunt. Was hier dargelegt wur-
de ist nur, dass die erneuerbaren Energien allein nicht in der Lage sind, unseren gewohnten
Lebensstandard bei einer wachsenden Weltbevölkerung zu gewährleisten. Es wäre schon
viel gewonnen, wenn die Menschheit diesen realistischen Blick auf ihre Möglichkeiten ak-
zeptieren könnte und nicht im Wunschdenken verharrte. Denn die einzig richtige Schluss-
 
 
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