Environmental Engineering Reference
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Abb. 6.45 Der schematische
Aufbau des Meereswellenkrat-
werks auf der schottischen
Insel Islay. Die Wellenbewe-
gung presst Lut durch die
Flügelblätter einer Turbine, die
einen elektrischen Generator
antreibt
Turbine
und
Generator
Meereswelle
eines Windkratwerks, wobei hier der Wind durch die Wellenbewegung erzeugt wird und
sich mit der Frequenz der Welle Windrichtung und Windgeschwindigkeit verändern. Der
Wirkungsgradeines Wellenkratwerks istdaherkleiner alsder eines Windkratwerks, siehe
( 6.89 ) .
Die Gründe dafür, dass nur dieses eine Wellenkratwerk errichtet wurde, basieren auf
der Erkenntnis, dass der zu erwartende Beitrag für eine zuküntige Energieversorgung der
Welt in keinem vertretbaren Verhältnis steht zu den erforderlichen Arbeits- und Inves-
titionskosten. Auf der P-Ebene werden wir uns überlegen, warum das so ist. Allgemein
zeigen diese Überlegungen, dass sich die Errichtung von Wellenkratwerken nur an Stand-
orten lohnt, an denen die Wellen über das Jahr hinweg eine mittlere Höhe von mehr als
5merreichen.
Die höchsten Wellen findet man an den Westküsten der Landflächen zwischen dem 40.
und 60. Breitengrad, sowohl auf der nördlichen wie auch der südlichen Halbkugel. Die
Leistung dieser Wellen liegt zwischen 2,5 und , ⋅ kWh ⋅ a
⋅ m . Maximale Leis-
tungen von , ⋅ kWh ⋅ a
⋅ m werden erreicht im Atlantik südwestlich von Irland,
im Südlichen Ozean um die Antarktis herum und im Seegebiet um Kap Horn. Wollte
man mit Wellen dieser Höhe auch nur 1% des Primärenergiebedarfs der Welt decken, wä-
re eine Küstenlänge von 12.000 km notwendig, vorausgesetzt, die Wandlungsanlage hätte
einen Wirkungsgrad von η Wd = ,. Dies entspricht mehr als 1/4 des Erdumfangs und ver-
deutlicht, dass Meereswellen als zuküntige Träger erneuerbarer Energie wohl keine große
Bedeutung haben werden.
Wellenkratwerke werden zur Mitte des 21. Jahrhunderts einen vernachlässigbaren
Beitrag zur Versorgung der Welt mit Primärenergie liefern.
 
 
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