Environmental Engineering Reference
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Tab. 6.5 Das Kohlenstonventar in der Biosphäre
Lokalität
Biomasse
Humus
Oberflächenwasser
,⋅
,⋅
,⋅
Menge n (mol)
Wiegroßistdas Kohlenstonventar der Biosphäre? Dazu die Angaben in Tab. 6.5 .
Daraus ergibt sich, dass in der Biomasse, die zu 80% aus dem Holz der Wälder besteht,
und in dem Oberflächenwasser etwa gleich große Mengen von Kohlenstoff fixiert sind. In
dem Humus befindet sich dagegen die etwa doppelte Menge wie in jeder dieser beiden
Lokalitäten.
Wichtig für die Einschätzung, in welchen Maßen der Mensch zum Zwecke seiner Ener-
gieversorgungandiesemKreislaufpartizipierenkann,sindnichtdieInventare,sonderndie
Flüsse zwischen den Lokalitäten, insbesondere der Fluss zwischen Atmosphäre, Biomasse
und Humus. Von der Biomasse werden durch die Fotosynthese jedes Jahr ca.
mol
a Kohlenstoff gebunden, von denen durch die Pflanzenatmung wieder ,
mol
a
a Koh-
lenstoff findet ihren Weg in den Humus und wird dort deponiert, bevor auch sie infolge
der natürlichen Zersetzung zurück in die Atmosphäre gelangt. Bei diesem Prozess ist es
wichtig, zwischen den Grünpflanzen, in denen sich die Fotosynthese vollzieht, und dem
Stammholz der Wälder zu unterscheiden. Letzteres nimmt nur mit einem Anteil von 1%
an dem Kohlenstofffluss teil. Das heißt, Stammholz verlangt eine viel längere Zeit für sei-
nen Aufbau und bleibt auch für eine längere Zeit im Humus fixiert. Das ist in der Tat ein
Teil unserer praktischen Erfahrung: Bäume leben, verglichen mit Grünpflanzen, sehr lange
und es dauert sehr lange, bis sie sich im Boden zersetzt haben und ein abgestorbener Baum
auf natürliche Weise durch einen neuen Baum ersetzt ist.
Der Kohlenstofffluss auf seinem Weg durch das Stammholz der Wälder beträgt daher
nur
mol
direkt in die Atmosphäre zurück gelangen. Die restliche Menge von ,
mol
a
j Wald
(6.31)
und dem entspricht nach Tab. 2.5 eine Energiemenge pro Jahr von
P Wald ≈ ⋅ kWh⋅a .
(6.32)
Auf natürliche Weise könnten sämtliche Wälder theoretisch etwa 2 % des Energiebedarfs
der Welt zur Mitte des 21. Jahrhunderts decken.
Soll dieser Beitrag zur Primärenergieversorgung der Welt praktisch realisiert und sogar
vergrößert werden, gibt es prinzipiell zwei Wege:
1. Man kann die Geschwindigkeit des Kohlenstoffkreislaufs erhöhen, indem Waldgebiete
durch Energieplantagen ersetzt werden. Auf die ökologischen Nachteile dieses Wegs
sind wir in Abschn. 6.2 eingegangen.
2. Man kann durch eine intensive Waldwirtschat die Verweildauer des Kohlenstoffs im
Humus verkürzen. Das bedeutet aber, dass durch die energetische Verwertung der Wäl-
 
 
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