Environmental Engineering Reference
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Der Energiebegrif
2.1 Die Energie und die Energieformen
Die Energie ist eine
physikalische Größe
, die sich messen lässt und daher eindeutig be-
stimmbar ist. Trotzdem ist der Energiebegriff im Sprachgebrauch sehr undeutlich. Zum
Beispiel werden viele der Behauptung zustimmen: „Es kostet mich viel Energie, morgens
aufzustehen“. Damit ist aber eigentlich etwas ganz anderes gemeint: „Ich muss mich über-
winden, morgens aufzustehen, weil ich eigentlich noch viel lieber weiterschlafen würde“.
Physikalisch gesehen wird zum Aufstehenin der Tat Energie benötigt, weil der Massenmit-
telpunkt des Körpers angehoben wird, der Körper also seine Lage verändert. Aber dieser
Energiebedarf ist minimal, er beträgt für einen normalen Menschen nur etwa 400J (das
Joule (J) ist die Maßeinheit der Energie, die wir auf der P-Ebene in diesem Unterkapitel
definieren werden). Das entspricht der chemischen Energie von etwa 0,05 g Weizenmisch-
brot, also etwa der Energiemenge eines Brotkrümels. Daher benötigen wir eigentlich fast
keine Energie, um morgens aufzustehen!
Wir lernen aus diesem Beispiel noch etwas anderes: Energie tritt in vielen Formen auf.
Wir haben zwei
Energieformen
gerade kennen gelernt:
•
Die Energie der Lage (man bezeichnet diese Energieform als
potenzielle Energie
).
•
Die Energie von Lebensmitteln (man bezeichnet diese Energieform als
chemischeEner-
gie
).
Und weitere Energieformen sind zum Beispiel
•
Die Energie der Bewegung (man bezeichnet diese Energieform als
kinetische Energie
).
•
Die Energie der Wärme (man bezeichnet diese Energieform als
thermische Energie
oder einfach als
Wärme
).
Alle Energieformen können in einander umgewandelt werden, ohne dass dabei Energie
verloren geht. Die chemische Energie des Brots kann in die potenzielle Energie des Körpers