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In-Depth Information
sel beträgt die
Jahresdurchschnitts-
temperatur
nur etwa 12 °C. Die mo-
natlichen Durchschnittstemperaturen
übersteigen jedoch in den Sommer-
monaten in vielen Küstenregionen
und in den Tälern des Landesinneren
die 25 °C-Marke deutlich. Tendenziell
ist der Südteil der Insel etwas kühler
als der Norden.
Im Mittel scheint auf Korsika die
Sonne etwa 225 Stunden pro Monat -
das ist fast doppelt so viel wie in Berlin
(123 Stunden pro Monat).
Korsika ist verglichen mit anderen
Inseln und Küstenregionen im west-
lichen Mittelmeer verhältnismäßig nie-
derschlagsreich. Die
Niederschläge
sind jedoch ungleich verteilt. Im Som-
mer regnet es in den Küstenregionen
wenig, vor allem im Spätherbst und
Winter (Oktober-Januar) können die
Niederschlagsmengen aber Monats-
werte von bis zu 150 mm/m
2
errei-
chen. Im Binnenland ist die Nieder-
schlagskurve weniger ausgeprägt - es
regnet im Sommer wie im Winter re-
gelmäßig. Die höchsten Werte wer-
den aber in den Wintermonaten ge-
messen. Zwischen Oktober und März
muss man in Höhen über 1700 Meter
mit teilweise ergiebigem Schneefall
rechnen. Im korsischen Zentralmassiv
in Höhen über 2000 Metern kann der
Schnee bis weit in den Sommer liegen
bleiben (
‡
Praktische Reisetipps „Kli-
ma und Reisezeit“).
schen Aufbaus regte die Menschen
von jeher zu emotionalen, schlagwort-
artigen Beschreibungen an. Der deut-
sche Geograf
Friedrich Ratzel
prägte
Ende des 19. Jahrhunderts die Be-
zeichnung
„Ein Gebirge im Meer“
für
Korsika.
Dorothy Carrington
bezeich-
net Korsika in ihrem berühmten Buch
„Corsica - The Granite Island“ als
„Granitinsel“.
Jeder Reisende, der die
Insel zum ersten Mal sieht, egal ob aus
dem Flugzeug oder von der Fähre, ver-
steht, was damit gemeint ist. Wie ein
wuchtiges Schiff aus schwerem Stein,
ein mit vielen Furchen durchzogener,
massiver Granitblock, liegt die Insel im
Meer. Der wuchtige Granit ist aber nur
die eine Facette der Insel. Sie ist geolo-
gisch ziemlich komplex aufgebaut.
Das durch die geologischen Ereignisse
entstandene Relief der Insel prägt Kor-
sika und sein besonderes Mikroklima in
entscheidendem Maße und trägt dazu
bei, dass die Insel manchmal als eige-
ner „Mini-Kontinent“ betrachtet wird.
Vor etwa
30 Millionen Jahren
brach
das Massiv, das heute die Inseln Sardi-
nien und Korsika (sowie die kleineren,
vorgelagerten Inseln und Inselgrup-
pen) bildet, vom französischen Fest-
landssockel (Provence und Roussillon)
ab. In der Folgezeit drifteten die Inseln
nach Süden und rotierten gleichzeitig
in östliche Richtung. Man kann sich
ein anschauliches Bild dieser Bewe-
gung machen, wenn man sich die Kar-
te Südfrankreichs und Norditaliens,
Korsikas und Sardiniens betrachtet.
Hätte es Nizza und Saint-Florent da-
mals schon gegeben, so hätten sie ver-
mutlich fast am selben Ort gelegen.
Geologischer Aufbau
Die Großartigkeit des korsischen
Landschaftsreliefs und seines geologi-