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In-Depth Information
Dieses Verhalten ist einem Touristen,
der ein Auto mit nicht-korsischem
Kennzeichen fährt, nicht unbedingt
zur Nachahmung empfohlen, aber es
kann vor Autoeinbrüchen schützen.
Dennoch: Die Wahrscheinlichkeit,
dass der Wagen auf Korsika aufgebro-
chen oder gar gestohlen wird, ist viel
geringer als in den meisten Gebieten
Italiens oder Frankreichs.
Die Bombenanschläge und Atten-
tate, die Korsika seit Jahrzehnten im-
mer wieder in die Schlagzeilen brin-
gen, sind entweder Abrechnungen
zwischen verschiedenen korsischen
Familien-Clans oder Anschläge von
militanten korsischen Separatisten-
gruppen, die damit versuchen die un-
geliebten und von manchen als „Be-
satzer“ empfundenen Franzosen von
der Insel zu vertreiben und die Unab-
hängigkeit der Mittelmeerinsel zu er-
reichen. Selbst wenn einzelne Atten-
tate touristische Einrichtungen zum
Ziel hatten, so waren Touristen bis-
her nie gefährdet. Die Kommandos
sprengten (meist außerhalb der
Hauptsaison) leere Einrichtungen, die
in der Hand von Festland-Franzosen
waren, oder „evakuierten“ in einer
Nacht- und Nebelaktion alle Men-
schen, die sich in den jeweiligen Ge-
bäuden befanden, die dann in die Luft
gejagt wurden. Gelegentlich sieht
man solche gesprengten Ruinen am
Straßenrand. Leider haben die Bom-
benanschläge nationalistischer korsi-
scher Gruppen seit 2005 wieder deut-
lich zugenommen.
Auch für alleinreisende Frauen und
Männer ist Korsika ein recht sicheres
Reiseland. Es kann allerdings bisweilen
zu der in den Mittelmeerländern üb-
lichen Anmache durch Männer kom-
men (das betrifft sowohl Frauen als
auch Männer), was zwar lästig, aber
meist nicht gefährlich ist. Zur Sicherheit
sollte man nachts bestimmte dunkle
Hafengegenden eher meiden, beson-
ders, wenn man alleine reist.
Sollte es dennoch zu sexuellen
Übergriffen kommen, so können
Frauen kostenlos die Hotline der Viols
Femmes Informations (Tel. 0800 0595
95; Collectif Feministe Contre le Viol,
www.cfcv.asso.fr) anrufen. Nicht im-
mer spricht allerdings dort jemand
Englisch oder Deutsch. Natürlich kann
man sich auch an die Polizei (Notruf-
nummer 17) wenden. Die französische
Polizei nimmt die Verfolgung von an
Frauen begangenen sexuellen Strafta-
ten wie Vergewaltigungen meist erns-
ter als manche Polizeibehörden in den
angrenzenden Ländern. Für Männer,
die Opfer von sexuellen Übergriffen
wurden, gibt es leider bisher keine ent-
sprechende Hotline, und auch die Po-
lizei ist diesbezüglich meist nicht sehr
hilfreich.
Auch die Drogenkriminalität ist auf
Korsika geringer als in italienischen
oder französischen Hafenstädten wie
Marseille oder Genua. Durch die rela-
tiv große Zahl von Nordafrikanern, die
auf Korsika leben, gibt es zwar traditio-
nelle Handelsverbindungen, über die
Haschisch aus den Atlasländern über
Korsika nach Europa gelangt. Aber da
der Weitertransport und Verkauf des
Rauschgiftes durch die Insellage
schwieriger ist als bei einer Einfuhr
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