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Abstieg in den Kessel und ein ebenso
steiler Anstieg auf der anderen Seite
wieder hinauf zum Col de Perdu. An
einigen Stellen sind Seilsicherungen
eingebaut. Der Weg ist stellenweise so
eng und steil, dass zwei Leute nicht an-
einander vorbei können. Im Sommer,
wenn viele Wanderer unterwegs sind,
bewegt sich die Schlange manchmal
nur im Schneckentempo vorwärts.
Wenn man die Süd-Nord-Route des
GR20 geht, sollte man bedenken, dass
man „gegen den Strom“ unterwegs ist.
Was sonst meist eher ein Vorteil ist,
kann hier zum Nachteil werden, weil
man gegen den „Einbahnverkehr“
geht. Daher als Tipp: Entweder ganz
früh morgens im Refuge de Tighjiettu
aufbrechen, um die Cirque de la Soli-
tude hinter sich zu haben, bevor der
Ansturm der Wanderer von der ande-
ren Seite entgegenkommt, oder so
spät, dass dieser Ansturm die Engstelle
bereits passiert hat. Für die sichere
Durchquerung der Cirque sollte man
drei Stunden einkalkulieren.
Vom Col de Perdu geht es noch ein-
mal etwa 30 Minuten steil hinunter
zum ehemaligen Refuge d'Altore und
dann, wesentlich gemütlicher, noch et-
wa 1½ Stunden hinaus bis zum Win-
tersportort Haut-Asco. Dort gibt es
neben dem offiziellen Refuge d'Asco
Stagnu (1422 m ü. NN; 32 Betten; Tel.
0495 517910 oder 0495 478108; Gîte
d'Etape) diverse andere Unterkunfts-
möglichkeiten ( Asco-Tal).
Tag 13 VII/C3
Haut-Asco - Col de Stagni - Refuge de Ca-
rozzu: 6 Stunden, 7 Kilometer; mäßig
schwierig.
Die Etappe besteht im Prinzip nur aus
einem langen Anstieg von etwa 600
Höhenmetern und einem noch länge-
ren Abstieg von etwa 800 Höhenme-
tern. Auf dieser eher kurzen Tagestour
lohnt es sich, öfter stehen zu bleiben
und die Aussicht zu genießen, die zu-
erst vor allem auf das Asco-Tal und das
Monte Cinto Massiv beschränkt ist,
jenseits des Col de Stagni aber bis
weit in die Balagne hinaus geht. Es
kann sich lohnen, besonders in dieser
Gegend die Augen offen zu halten
und gelegentlich himmelwärts zu
gucken. Steinadler sind nicht selten,
und man hat auch gute Chancen ei-
nen der seltenen Bartgeier zu er-
spähen.
Vom Col de Stagni aus erreicht mal
bald den Lac de la Muvrella, ein idyl-
lischer Platz zum Verweilen. Der Ab-
stieg von dort zum Rau de Spasimata
ist stellenweise steil und mit Seilsiche-
rungen versehen. Am Ende des felsi-
gen Abschnittes überspannt eine Hän-
gebrücke den Rau de Spasimata. Der
restliche Weg zum Refuge de Carroz-
zu (1270 m ü. NN; 25 Betten; Tel. 0495
517910) führt nun durch die oberen
Ausläufer des Forêt de Bonifatu. Das
Refuge ist versteckt im Wald und liegt
in einem spektakulären Kessel (Cirque
de Bonifatu). Nach Nordwesten gibt es
eine Terrasse, die einen herrlichen
Blick aufs Figarella-Tal und das Capu Pi-
ana in der Balagne frei gibt.
Unterhalb des Paglia Orba:
Blick über das Niolo
 
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