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Porto-Vecchio
(Portivechju)
und Umgebung
zehnte zum Haupttouristengebiet Kor-
sikas gemacht haben. Über 25.000
Betten stehen im Großraum Porto-
Vecchio zur Verfügung, und im Som-
mer sind sie fast alle ausgebucht. Die
Haupttouristenzentren liegen bei Pa-
lombaggio, Santa Giulia, Saint Cyprien
und Pinarello.
Porto-Vecchio
(Portivechju)
XXI/C3
An einem Naturhafen in einer fjord-
ähnlichen Bucht der Ostküste gele-
gen, ist das heutige Porto-Vecchio ein
Ort mit vielen Gegensätzen. Die dritt-
größte Stadt Korsikas (etwa 10.000
Einwohner) und das größte Touristen-
zentrum der Insel lässt Superlative
vermuten, die eine nähere Betrach-
tung aber nicht ans Licht fördert. Die
in einer genuesischen Festung gelege-
ne, abgeschlossene Altstadt scheint
kaum Kontakt mit der unter ihr liegen-
den Zone um den Hafen und das
Wohn- und Einkaufsgebiet im Norden
zu haben. Alle drei Viertel wirken wie
eigene Orte. Der Hafen ist beschau-
lich, klein, mit der üblichen Ansamm-
lung von Restaurants und Cafés ausge-
stattet und öffnet sich zum inneren
Golfe de Porto-Vecchio, der von hier
aus eher wie ein See aussieht. Die Alt-
stadt ist heute ganz auf den Tourismus
eingestellt und hat viel von ihrer Ur-
sprünglichkeit verloren. Die Nordstadt
schließlich besteht aus recht gesichts-
losen Wohn- und Industriebauten, die
teilweise einen ungepflegten Eindruck
machen. Die Stadt hat wenig Anzie-
hendes, wären da nicht die sanften
Hügel, kleinen Buchten und schönen
Sandstrände rund um den Golf, die
diese Region binnen weniger Jahr-
Geschichte
Bereits im 4. Jahrhundert v. u. Z. war
das heutige Stadtgebiet von griechi-
schen Einwanderern aus Syrakus be-
siedelt. Man geht jedoch davon aus,
dass Porto-Vecchio schon in präneo-
lithischer Zeit als Anlaufstation für
Menschen diente, die über das Tyr-
rhenische Meer auf die Insel kamen.
Nach der Antike scheint die Gegend
um den Golf kaum bewohnt gewesen
zu sein. Erst die Genuesen und die im
Auftrag Genuas mit der Verwaltung
Korsikas beauftragte Banco di San Gi-
orgio zeigten wieder Interesse an Por-
to-Vecchio. 1539 entschloss man sich
zum Bau der Zitadelle und der Anlage
einer genuesischen Siedlung. Dem
Unternehmen war jedoch nur mäßiger
Erfolg beschieden. Zwar wurde die Zi-
tadelle tatsächlich gebaut, aber die
Bucht um das Mündungsgebiet des
Stabacciu war malariaverseucht. So
konnten die Siedler hier nicht richtig
Fuß fassen. Einheimische wurden zum
Dienst auf der Zitadelle zwangsver-
pflichtet. Die Korsen erwiesen sich
aber nicht als malariaresistenter und
litten zudem unter Piratenüberfällen,
denen sie nicht gewachsen waren.
Erst die Ausrottung der Malaria
nach dem Zweiten Weltkrieg brachte
 
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