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der Außenfassade und einigen Zier-
arkaden mit Tierfiguren. Der einschif-
fige Kirchenbau schließt mit einer
halbrunden Apsis nach Osten hin. Der
abseits stehende Campanile wurde im
19. Jahrhundert nach einer Empfeh-
lung durch den französischen Inspek-
teur Prosper Mérimée renoviert, dabei
aber von sieben auf drei Stockwerke
verkürzt und mit einem pyramidenför-
migen Dach versehen.
verwitterte Felsblöcke liegen, die
Höhlen bilden, welche in grauer Vor-
zeit den Menschen als Unterschlupf
und Wohnraum gedient haben mögen.
Nach etwa zwanzig Minuten Geh-
zeit öffnet sich der Wald etwas, und
man steht am Castellu di Cucuruzzu,
von wo aus man auch zum erstenmal
freien Blick auf das Tal unterhalb der
Hochebene hat und bis zum Monte
Incudine und nach Zonza sehen kann.
Auch dieses Kastell, das am besten er-
haltene der zwölf bisher in der Alta
Rocca bekannten torreanischen Rund-
bauten, wurde von Roger Grosjean er-
forscht. Es wurde etwa um 1500 v. u. Z.
auf einem Hügel in strategisch güns-
tiger Lage angelegt. Der Hügel wurde
mit Zyklopenmauerwerk befestigt.
Der Eingang zum eigentlichen Torre ist
heute nicht ebenerdig, sondern nur
durch das Überklettern einiger Steine
möglich. Die Innenseite des Mauer-
rings ist mit vielen Nischen und Schar-
ten versehen, die möglicherweise den
Verteidigungsposten als Standplatz
dienten. Das höher gelegene, nach
Osten ausgerichtete Monument dien-
te als Kultstätte. Die Cella misst einen
Durchmesser von etwa 3½ Metern
und wird durch ein falsches Gewölbe
abgeschlossen. Dies ist das einzige
torreanische Gewölbe auf Korsika, das
bis heute annähernd erhalten geblie-
ben ist. In der Nähe des Hauptmonu-
ments wurden die Reste eines torrea-
nischen Dorfs gefunden, das ebenfalls
von einem Mauerring umgeben war.
Weitere zwanzig Minuten Gehzeit
bringen den Besucher vom Castellu di
Cucuruzzu zum mittelalterlichen Dorf
Pianu di Livia XX/B2
Die archäologischen Ausgrabungen
und Rekonstruktionen auf dem Pianu
di Livia sind sehr sehenswert. Man er-
reicht sie von Levie aus auf der Straße
Richtung Sainte-Lucie-de-Tallano. Nach
etwa drei Kilometern zweigt rechts ei-
ne schmale Straße zu den archäolo-
gischen Stätten ab. Nach ungefähr
fünf Kilometern endet die öffentliche
Straße an einem großen Parkplatz.
Gegenüber befindet sich das Informa-
tionsbüro, an dem man auch die
Tickets lösen kann. Der Eintritt kostet
5,50 (keine Ermäßigungen) und be-
inhaltet die Leihgebühr für eine Audio-
kassette mit Walkman (Französisch,
Englisch, Deutsch oder Italienisch). Sie
gibt Auskunft über die verschiedenen
Stationen entlang des Weges, die mit
Nummern markiert sind.
Der Rundgang dauert (ohne Besich-
tigungszeiten!) etwa eine Stunde.
Nicht nur die Ausgrabungen sind inte-
ressant, sondern auch der Wanderweg
selbst. Er führt durch einen alten
Mischwald mit knorrigen Bäumen und
mit Flechten und Moosen überzoge-
nen Stämmen, in denen riesige, teils
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