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tensive (aber selten unangenehme)
Geschmack und der gehobene Preis.
Der Brocciu ist wahrscheinlich der
Berühmteste von ihnen. Brocciu ist ein
Weichkäse aus Ziegenmilch, gewürzt
mit den Kräutern der Macchia. Er ist
auch die Grundlage des Fiadone, ei-
nem schmackhaften Käsekuchen. Die
meisten Käsesorten kommen aus dem
Landesinneren, vor allem aus den Ge-
bieten Niolu, Venachese und Basteli-
caccia. Korsischer Käse wird in drei
Hauptkonsistenzen angeboten: For-
maghiu frescu ist Frischkäse, Forma-
ghiu in cerbella nennt sich der Streich-
käse, und Formaghiu maccu bezeich-
net den gelagerten Hartkäse. Eine kor-
sische Spezialität ist das Brocciu-Ome-
lette. Es besteht aus Ziegen- oder
Schafkäse mit frischer Minze und
schmeckt köstlich.
Ein etwas eigenwilliges Käsegericht
ist der warme Ziegenkäsesalat (Chè-
vre Chaud). Grüner Salat und Toma-
tensalat werden mit einer warmen Sau-
ce aus Ziegenkäse übergossen. In der
Mitte befindet sich meist eine Blätter-
teigtasche mit einem kleinen Brocciu.
Achtung: Wie viele korsische Gerichte
kommt auch dieses traditionell nicht
ohne Fleisch aus; in der Käsesauce
schwimmen meist Fleischstückchen.
Auf Nachfrage geht es aber in jedem
guten Restaurant auch ohne.
In Anlehnung an französische Essge-
wohnheiten ist das Crêpe auch auf der
Insel sehr beliebt. Es wird entweder
aus Weizenmehl hergestellt (das „ech-
te“ Crêpe) oder aus Buchweizenmehl.
Im letzteren Fall nennt es sich Galette.
Der Fantasie bei der Füllung sind kei-
ne Grenzen gesetzt. Auch hier tau-
chen wieder korsische Spezialvarian-
ten auf: das Crêpe mit Brocciu und
Minze oder die Füllung mit Kastanien-
paste.
Die traditionelle korsische Küche
kennt eine Vielzahl verschiedener
Suppen, zumeist Gemüsesuppen, die
der italienischen Minestrone ähneln,
häufig aber etwas deftiger und dicker
sind. Die Zutaten wechseln, oft sind
Bohnen, Tomaten und Kartoffeln ent-
halten.
Und sollte sich trotz allem auf einer
Speisekarte einmal nichts Vegetari-
sches auftreiben lassen: Es ist auf Kor-
sika selten ein Problem den Kellner
oder - besser - den Koch zu bitten, et-
was Vegetarisches aus den vorhande-
nen Zutaten zusammenzustellen. In
korsischen Gaststätten wird fast immer
frisch gekocht, und die meisten Köche
sind sehr hilfsbereit und einfallsreich,
wenn es darum geht, für einen „exoti-
schen“ Vegetarier etwas Besonderes
zu zaubern.
Desserts und Süßes
Viele Süßgebäcke wie Kuchen und
Kaffeeteilchen basieren auf Kastanien-
mehl. Berühmt sind besonders die Fri-
telli, kleine Krapfen aus Kastanienmehl,
die in Olivenöl gebacken und oft mit
Brocciu serviert werden. Pisticcini sind
kleine Törtchen, die ebenfalls in Oli-
venöl gebacken werden; Canistrelli
sind ein auch in Italien bekanntes Ge-
bäck aus Hefeteig, das durch die Zuga-
be von Anisschnaps oder Limonenlikör
ein spezielles Aroma bekommt. Ein
klassisches korsisches Dessert sind die
 
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