Travel Reference
In-Depth Information
schen Bastelicaccia und Bastelica um-
fasst. Gelegentlich wird es zusammen
mit dem sich südlich anschließenden
Tal zur Region Ornano gezählt. Das
Prunelli ist sommers wie winters ein
beliebtes Naherholungsgebiet der Be-
wohner von Ajaccio und Umgebung.
Am Unterlauf des Prunelli wird die
Landschaft noch von Feldern und
Obstplantagen bestimmt, aber ab Gi-
gliu wird das Tal enger, und die Straße
zieht sich die nördliche Hangseite hi-
nauf. Über Ocana erreicht man schließ-
lich den kleinen Ort Tolla, unterhalb
dessen der tiefblaue Lac de Tolla liegt,
ein Stausee, der vor allem der Wasser-
versorgung Ajaccios dient. Einen schö-
nen Blick auf das Tal und den Stausee
hat man von der Bocca di Mercuju.
Von Tolla aus führt eine schmale Stich-
straße hinunter zum Staudamm.
Der landschaftlich schönste Ab-
schnitt des Prunelli-Tals liegt zwischen
dem Lac de Tolla und Bastelica, die
Gorges du Prunelli. Die wilde und
stellenweise enge Schlucht, die der
Prunelli in die Felsen gegraben hat,
weist bizarre Tafoni-Steine auf. So zum
Beispiel La Grenouille, ein großer
Felsblock in der Nähe der Straße, der
von beiden Seiten aussieht wie ein
Frosch.
Durch den Forêt de Pineta schlän-
gelt sich die Straße hinunter nach Bas-
telica. Der vor der herrlichen Gebirgs-
kulisse des oberen Prunelli-Tals gelege-
ne Ort ist ein Zentrum der Schweine-
haltung und dementsprechend sind
frei laufende Hausschweine auf den
Straßen keine Seltenheit. Im Winter
wird Bastelica zu einem kleinen Ski-
Zentrum, da einige Kilometer ober-
halb des Orts das schöne Skigebiet
Val d'Ese liegt. Da es dort keine Un-
terkunft gibt, haben die meisten Ho-
tels in Bastelica das ganze Jahr über
geöffnet. Bastelica ist im Sommer
auch über die stellenweise recht
schmale, aber landschaftlich reizvolle
Nebenstraße D 27 aus dem Gravone-
Tal zu erreichen.
Berühmt wurde Bastelica durch den
korsischen Freiheitskämpfer Sampiero
Corso ( Exkurs: Sampiero Corso),
der im Ortsteil Dominicacci geboren
wurde. Sampiero war der vielleicht
charismatischste, aber auch umstrit-
tenste korsische Freiheitskämpfer, der
bis heute auf Korsika großes Ansehen
genießt. Sein Geburtshaus ist zwar in
den Wirren der korsischen Unabhän-
gigkeitskriege Mitte des 16. Jahrhun-
derts von Genua niedergebrannt wor-
den, wurde jedoch im 18. Jahrhundert
wieder aufgebaut. Es steht noch, ist
aber nicht unbedingt einen Abstecher
wert. Aus den Plänen, dort ein Sam-
piero-Museum anzulegen, ist bisher
nichts geworden. Im Zentrum des
Orts gegenüber der Kirche wurde ein
überlebensgroßes Bronzestandbild
aufgestellt, das Sampieros ohnehin wil-
de Gesichtszüge ins Animalische ent-
stellt. Er ist in Kämpferpose mit einem
gezückten Schwert dargestellt. Will
man weiter auf den Spuren Sampieros
wandeln, bietet sich für die Rückfahrt
die D 27 auf der Südseite des Prunelli-
Tals an. Bei der Gemeinde Eccica-Sua-
rella, wo Sampieros Leben durch die
Blutrache der Familie seiner Ehefrau
sein Ende fand, gelangt man schließ-
Search WWH ::




Custom Search