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Golfe de Sagone und
Umgebung
Tiuccia war. Nach der Ausrottung der
Malaria im 20. Jahrhundert blühte die
Landwirtschaft, vor allem Orangen-
plantagen, Olivenbäume, Wein-, Obst-
und Gemüseanbau auf. In den letzten
Jahrzehnten wird die Region auch bei
Touristen immer beliebter, weil sie lan-
ge und feine Sandstrände hat und von
Ajaccio aus einfach zu erreichen ist.
XIV/A,B,1-2
Der Golfe de Sagone und sein Hinter-
land sind ein Gebiet, das sich aus vie-
len Kleinregionen zusammensetzt, de-
ren Bezeichnung zum Teil verwirrend
und bisweilen auch recht uneinheitlich
ist. Von Norden nach Süden sind dies
die Regionen (Les Deux) Sevi, (Les
Deux) Sorru und die Cinarca, von der
manchmal noch die kleine Region
Cruzzini um den Ort Vico unterschie-
den wird.
Der Golfe de Sagone ist die weiteste
der großen Buchten Westkorsikas. Er
reicht von der Punta di Cargèse im
Norden bis zum Capo di Feno im Sü-
den. Das Hinterland wird geprägt von
einem langsam zum Meer hin auslau-
fenden Hügelland, das von den brei-
ten Flusstälern von Sagone, Liamone
und Liscia durchschnitten wird. Im Be-
reich der Flussmündungen sind weite
Aufschüttungsflächen und Sandsträn-
de entstanden.
Die Cinarca ist ein altes Kulturland,
in dem bereits seit über 2000 Jahren
Ackerbau betrieben wird, auch wenn
die Malaria das Aufrechterhalten der
Siedlungen immer wieder erschwerte.
Orangen- und Weinanbau waren
wichtige landwirtschaftliche Kultur-
pflanzungen in der Region. In der kor-
sischen Geschichte spielte die Cinarca
eine bedeutende Rolle. Diese ist eng
mit dem Adelsgeschlecht della Rocca,
den Grafen der Cinarca, verbunden,
deren Stammsitz die heutige Burgrui-
ne Château de Capraja oberhalb von
Cargèse (Carghjese)
XIV/A1
Cargèse ist der wohl interessanteste
Ort zwischen Porto und Ajaccio. Das
kleine Städtchen liegt malerisch über
dem Meer oberhalb eines Fischerha-
fens am Nordende des Golfe de Sago-
ne. Sein Ursprung liegt nicht auf Korsi-
ka sondern - auf dem Peloponnes!
Die Stadt ist eine Siedlung griechi-
scher Einwanderer im späten 17. Jahr-
hundert ( Exkurs: Die griechischen
Korsen). Bis heute hat sich das griechi-
sche Brauchtum in Cargèse erhalten.
Auch wenn hier heute kaum mehr je-
mand griechisch spricht und die Na-
men der Bewohner nicht mehr an ihre
Vorfahren erinnern, so besuchen viele
Menschen in Cargèse noch immer die
Messe in der griechischen Kirche.
Wenn man an der Hafenmole steht
und zum Ort hinauf blickt, kommt es
einem so vor, als stünden sich die bei-
den Kirchen von Cargèse wie zwei
Fußballteams vor dem Anstoß gegen-
über: links die griechische, rechts die
römisch-katholische. Beide sind auf
gleicher Höhe auf zwei Plateaus er-
richtet. Der Bau der katholischen Kir-
che führte seinerzeit zu Spannungen
zwischen den Mitgliedern beider Ge-
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