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sikas war. Mit diesem Titel schmückten
sich im Laufe der Geschichte zwar ei-
ne Reihe von Städten auf Korsika, aber
es gibt wohl kaum eine bizarrere Epi-
sode als diejenige, die Cervione un-
vermutet zur korsischen Hauptstadt
machte, noch dazu zur Hauptstadt
des Königreichs Korsika. König
Théodore I. ( Exkurs: Theodor von
Neuhoff - König von Korsika) ent-
schied sich spontan, Cervione zu sei-
nem Amtssitz zu machen. Rück-
blickend war die Wahl durchaus wei-
se: Als Théodore I. nach knapp acht
Monaten Herrschaft fliehen musste,
war der Weg zum Meer nicht weit,
und die Flucht gelang ihm.
Noch heute wirken die wuchtigen
Repräsentativbauten in dem kleinen
Ort etwas fehl am Platz. Der Bischofs-
palast geht ebenso wie die erste Ka-
thedrale Sainte-Marie et Saint-Eras-
me auf das Jahr 1589 zurück, als der
Bischofssitz von Aléria nach Cervione
verlegt wurde (er blieb dort bis 1772).
Der erste Bischof, Alexandre Sauli, ließ
beide Bauwerke aus eigenen finanziel-
len Mitteln errichten. Die heutige ba-
rocke Kuppelkirche ist größer als der
ursprüngliche Bau.
Gegenüber der Kirche befindet sich
das alte bischöfliche Seminar, in dem
sich das kleine Musée de l'ADECEC
(Museum für Ethnologie, Archäologie
und religiöse Kunst; ADECEC steht für
Association pour le développement
des études archéologiques, historiques,
linguistiques et naturalistes du Centre-
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