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Konzert in Pigna). In Sermano findet
im August ein sehens- und hörenswer-
tes korsisches Musik-Festival statt.
Die Abgeschiedenheit des Land-
strichs macht heute vergessen, dass
das Bozio immer wieder eine wichtige
Rolle in der korsischen Geschichte
spielte. Der erste Aufstand gegen das
Feudalwesen der Insel nahm 1358 sei-
nen Ausgang in Alando im Bozio; der
Bauernführer
Sambucuccio d'Alanda
ließ in der Folge die „Terra del commu-
ne“ einrichten, aus der die korsische
Verwaltung entstand. Diese Kommu-
nalverwaltung brachte einen deut-
lichen Aufschwung für das korsische
Clanwesen - jedes Dorf wurde von ei-
ner Familie regiert, nicht selten in ab-
solutistischer Manier.
Fast vier Jahrhunderte später, 1729,
wurde Bustanico eines der Zentren
des korsischen Freiheitskampfes wäh-
rend der Unabhängigkeitskriege.
Das Bozio ist arm an klassischen
„Sehenswürdigkeiten“ aber
reich an
Stimmungen.
Nach Westen, Osten
und Süden wird es von flachen Land-
strichen oder weiten Tälern begrenzt
und liegt daher wie auf einem Sockel,
von dem aus sich oft wunderschöne
Ausblicke ergeben, sei es auf das Zen-
tralmassiv und den Grabenbruch im
Westen, die Küstenebene im Osten
oder das Tavignano-Tal im Süden. Man
kann das Gebiet durch eine gemütli-
che Fahrt über die schmalen Sträß-
chen kennen lernen (zum Beispiel auf
der Route Tralonca - Santa Lucia di
Mercurio - Sermano - Bustanico - Er-
bajolo - Altiani - Piedicorte di Gaggio
- Pancheraccia) oder man durchwan-
dert es. Der Mare a Mare Nord Weit-
wanderweg durchquert das Bozio in
seinem nördlichen Teil. Ein anderer
Weg verläuft durch den südlichen Teil
des Bozios und führt von Corte nach
Aléria. Egal welchen Weg man in oder
durch das Bozio wählt: diese Gegend
erschließt sich nur, wenn man ver-
weilt.
Sehenswertes
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Die D 41 führt von der Hauptstraße
Corte - Ponte Leccia kurz vor Soveria
(Suveria) nach rechts ins Bozio. Nach
langer, kurvenreicher Fahrt erreicht
man
Sermano
(Sermanu), eine der
größeren Siedlungen der Region. Se-
henswert ist die
Chapelle San-Nico-
lao,
die südlich des Orts liegt und von
Sermano aus in etwa 20 Minuten zu
Fuß erreichbar ist (den Schlüssel be-
kommt man im Atelier in Sermano).
Die romanische Kapelle liegt inmitten
des Friedhofs. Die in Pastellfarben ge-
haltenen Fresken aus dem 15. Jahrhun-
dert zählen zu den schönsten und be-
sterhaltenen ihrer Art auf Korsika. Auf
der Südmauer sind der heilige Christo-
pherus mit dem Kind und der heilige
Michael mit Waage und Drachen dar-
gestellt, in der Apsis eine Christusdar-
stellung mit Maria und Johannes dem
Täufer.
Wenige Kilometer weiter kommt
man nach
Bustanico
(Bustanicu), dem
Hauptort des Bozio, der aber stark un-
ter der Landflucht gelitten hat. Viele
Häuser stehen leer und abends ist die
Atmosphäre manchmal fast gespens-
tisch ruhig. In der Kirche ist beson-
ders das
Holz-Kruzifix
interessant. Es
