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der Lac de Calacuccia liegt, ein Stau-
see, der vor allem der Stromgewin-
nung, aber auch der Bewässerung in
der Küstenebene dient. Seine Stau-
mauer ist über 70 Meter hoch und
mehr als 250 Meter lang, was ihr von
unten ein bedrohliches Aussehen ver-
leiht. Um den See herum und an den
Hängen der Umgebung befinden sich
die größten Ortschaften des Niolo:
Calacuccia, Casamaccioli, Lozzi und
Albertacce. Ganz anders als die
Küstenorte oder die Bergdörfer im
Norden oder im Süden der Insel, ha-
ben diese Dörfer eine freundliche, of-
fene Ortsstruktur. Es wird spekuliert,
ob die Bewohner des Gebiets Nach-
fahren der Sarazenen sind, die bei
Corte von den Korsen geschlagen
wurden und sich hierher zurückgezo-
gen haben könnten.
Calacuccia ist der Hauptort der Re-
gion. Er liegt nördlich oberhalb des
Sees an der D 84 und ist bei Bergwan-
derern sehr beliebt, da er am Mare a
Mare Nord liegt. Hier gibt es mehrere
Übernachtungsmöglichkeiten, Restau-
rants, eine kleine Touristeninformation
und abends und nachts sehr viel Ruhe!
In Calacuccia wohnen mehrere Berg-
führer, die etwas weniger erfahrene
Bergwanderer auf Touren im umge-
benden Hochgebirge und auf den
Monte Cinto begleiten.
Es lohnt sich einen Blick in das kleine
Heimatmuseum zu werfen, das im al-
ten Kloster untergebracht ist, welches
auch als Hotel dient. Im Heimatmu-
seum werden bäuerliche Gerätschaf-
ten ausgestellt, die in den vergange-
nen Jh. im Niolo verwendet wurden.
Fährt man die D 84 von Calacuccia
aus weiter nach Westen, so kommt
man zum Dolmen des Niolo, der kurz
hinter der Abzweigung Richtung Lozzi
links der Hauptstraße liegt. Sein Deck-
stein ist eine entfernt an ein flaches
Gehirn erinnernde Tafoni-Verwitte-
rung. Vom Dolmen aus hat man eine
schöne Aussicht über das Niolo.
Im Sommer (August) findet seit
1999 der Quadriathlon von Calacuc-
cia statt. Es ist ein Rennen der Quadri-
athlon-Welt- und Europameisterschaft
und rückt die abgelegene Ortschaft in
die Schlagzeilen der einschlägigen
Sportpresse. Start und Ziel sind am
See in Sidossi. Zusätzlich zum be-
kannteren Triathlon (Schwimmen, Rad
fahren und Laufen) müssen die Athle-
ten hier auch noch Paddeln. Nähere
Infos gibt es bei der Association Cala-
cuccia Nature Sports (Tel. 0495
480021).
Fährt man auf einer der beiden
schmalen Uferstraßen um den See
herum, so kommt man südöstlich des
Stausees nach Casamaccioli. Der klei-
ne, schön gelegene Ort ist für sein
Marienfest Santa del Niolo berühmt,
das seit 1835 jedes Jahr vom 8. bis 11.
September gefeiert wird, und auf eine
Sage aus dem 15. Jahrhundert zurück-
geht. Als Dank für eine mystische Ret-
tung vor dem Untergang in einem
Sturm stiftete ein Kapitän dem Cou-
vent de Filosorma eine Marienstatue
(Santa Maria della Stella). Bedrängt
durch Piraten mussten die Mönche je-
doch fliehen und zogen sich ins Hin-
terland zurück, im Gefolge die auf ei-
nen Esel gebundene Marienstatue. An
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