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gion
war. Bis ins 20. Jahrhundert ge-
diehen hier ausgedehnte Olivenhaine.
Jahrhunderte lang wurde es zudem
von den Schäfern aus dem südlich ge-
legenen Bergland des Nebbio als Win-
terweide für ihre Tiere genutzt. Im
Sommer kamen dann Bauern vom
Cap Corse und bestellten in der heu-
tigen Désert des Agriates ihre Felder.
Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhun-
derts herrschte hier diese saisonale
land- und viehwirtschaftliche Wechsel-
nutzung vor. Was hat nun diese Ge-
gend so schnell in eine Wüste verwan-
delt? Die Antwort ist einfach: der
Mensch.
Die Felder wurden jedes Jahr nach
der Ernte abgebrannt. Durch die zu-
nehmend intensivere Nutzung durch
Weidevieh konnte sich der Boden
nicht mehr regenerieren und die
fruchtbare Krume wurde dünner. Wei-
teres saisonales Abbrennen führte
schließlich zu massiver
Bodenerosion,
weil das Wurzelwerk den durch die
Weide zusätzlich beanspruchten Bo-
den nicht mehr halten konnte und
Wind und Wasser im Herbst/Winter
leichtes Spiel hatten. Selbst die Feuer
konnten nicht mehr so leicht unter
Kontrolle gehalten werden. So brann-
te schließlich beinahe die gesamte Ve-
getation der Halbinsel ab und zurück
blieb eine Steinwüste, in der nur noch
anspruchslosere Pflanzen oder solche,
die Wasser und Nährstoffe nicht nur
über den Boden beziehen, gedeihen
konnten.