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Saint-Florent
und das Nebbio
IV/B2, V/C,D2
me ist der Blick von hier oben atembe-
raubend. Allerdings raubt einem auf
dem Gipfelgrat oft auch der Wind den
Atem, da der Kamm völlig exponiert
ist.
Das Nebbio grenzt bei Patrimonio
im Norden an das Cap Corse, umfasst
Saint-Florent und die Désert des Agria-
tes und das Hügelland südlich der Küs-
te bis zur Bergkette um die Cima di
Tanoria, die das Nebbio von der Cas-
tagniccia trennt.
Verlässt man Bastia auf der D 81 in
Richtung Saint-Florent und Calvi, so
wird man unmittelbar hinter Bastia mit
einem Stück typischen Korsikas kon-
frontiert: Die Straße ist für eine Haupt-
straße ziemlich schmal und windet sich
in steilen Serpentinen die 500 Höhen-
meter zum Col de Teghime hinauf, ein
Vorgeschmack auf die Straßen, die ei-
nen auf Cap Corse, an der Westküste
oder im Landesinneren erwarten. Auf
dem Col de Teghime wird der Blick
frei auf die Ostküste und auf Bastia
(bei gutem Wetter sogar bis Elba) und
auf das Nebbio - zumindest dann,
wenn das Gebiet seinem Namen kei-
ne Ehre macht, denn „Nebbio“ ist vom
Italienischen abgeleitet und bedeutet
„Nebel“. Das Nebbio hat ein eigenar-
tiges Mikroklima. Durch die Umrah-
mung von Bergen und Hügeln zu drei
Seiten sind der Golf von Saint-Florent
und die umgebenden Landstriche vor
den sonst für Korsika so typischen
schnellen Wetterumschwüngen und
Wettereinbrüchen geschützt, aber die
Region wird relativ oft vom Nebel, der
aus den Bergen herab fällt, überzogen;
im Winterhalbjahr passiert das öfter
als im Sommer.
Wer noch höher hinaus möchte:
Kurz vor dem Col de Teghime zweigt
nach Norden eine kleine Straße ab,
die zum Gipfel der Serra di Pigno
(961 m ü. NN) führt. Noch einmal gut
400 Meter höher als der Col de Teghi-
Saint-Florent
(San Fiurenzu)
V/C2
Der Hauptort des Nebbio hat eine
wechselvolle Geschichte hinter sich.
Bereits zu Zeiten der Römer siedelten
etwa einen Kilometer östlich des heu-
tigen Stadtzentrums Menschen. Saint-
Florent wurde mehrfach auf den Fun-
damenten der jeweils zerstörten Vor-
gängersiedlung errichtet, teilweise un-
ter Verwendung der Baumaterialen
aus den alten Gebäuden. So befinden
sich die Überreste der römischen Ar-
chitektur unzugänglich verborgen un-
ter dem Fundament der Cathédrale du
Nebbio.
Im Mittelalter war Saint-Florent Bi-
schofssitz. Die Stadt erreichte wäh-
rend der Zeit der pisanischen Herr-
schaft auf Korsika ihre Blüte, da ihr Ha-
fen relativ geschützt lag. Im 13. Jahr-
hundert gelang es den im Mittelmeer
marodierenden Sarazenen dennoch
in den Ort einzudringen und ihn zu
verwüsten. Der Überlieferung nach
wurde er bis auf die Cathédrale du
Nebbio komplett zerstört. Es ist unklar,
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