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Castagniccia) lange Jahre eine zentra-
le Rolle ( Exkurs: Die Kastanie - das
ehemalige korsische Grundnahrungs-
mittel).
Andere Bergdörfer dieser Region
sind ähnlich angelegt wie Vescovato.
Das bekannteste davon ist Venzolas-
ca, aber auch Penta di Casinca und
Castellare di Casinca sind sehenswert.
Hervorzuheben ist das Dorf Olmo im
Nordwesten der Casinca, unmittelbar
an der Grenze zur Castagniccia. Im
Gegensatz zu den anderen Orten die-
ser Region ist es nicht auf einem Hü-
gel erbaut, sondern steigt halbkreisför-
mig wie die Stufen eines römischen
Theaters an der Bocca di Chercherone
empor.
Wer Zeit hat und den abgeschiede-
nen Westen der Casinca kennen ler-
nen möchte, kann auf der Fahrt von
Casamozza nach Ponte Leccia eine
Bergroute fahren. Achtung: Diese
Route ist nicht für Wohnmobile und
schon gar nicht für Wohnanhänger ge-
eignet. Man verlässt das Golotal (RN
193) bei Barchetta (U Barcaghju) und
folgt der D 15 nach Süden in die Ber-
ge. Das schmale Sträßchen windet
sich schnell in die Höhe und bald
eröffnen sich herrliche Ausblicke auf
das Golotal und nach Westen in Rich-
tung des Monte Reghia di Pozzo.
Nach Osten sieht man bei gutem Wet-
ter bis zur Insel Capraia. Über Can-
naghja (Cannaja) und Campile ge-
langt man schließlich auf einer stellen-
weise sehr engen und nicht überall ge-
teerten Straße nach Bisinchi. Die Aus-
blicke sind atemberaubend. Von Bisin-
chi erreicht man über die D115 in Pon-
te Novu direkt an der berühmten
Brücke ( Exkurs: Das Ende der Un-
abhängigkeit: Die Schlacht bei Ponte
Novu) wieder das Golotal.
Vescovato IX/D1
Der Ort mit seinen knapp 2500 Ein-
wohnern ist am einfachsten von der
RN 198 aus zu erreichen. Bei Torra
biegt die D 237 Richtung Vescovato
ab. Das Dorf ist noch heute der
Hauptort der Casinca. Ein Gewirr von
alten Steinhäusern, engen Gassen und
Steigen mündet am zentralen Platz.
Die hohen Häuser der Altstadt wur-
den direkt über einer Schlucht gebaut.
Die Église de San Martino wurde im
15. Jahrhundert errichtet. Besonders
sehenswert ist ein genuesisches Taber-
nakel aus Marmor, das Jesus' Auferste-
hung zeigt, und eine Skulpturengruppe,
die die Taufe Jesu darstellt. Vescovato
war einer der Bischofssitze, die im
Mittelalter in der Region von Ort zu
Ort „wanderten“, bevor er im 15. Jahr-
hundert vorerst endgütig nach Bastia
verlegt wurde. Aus der Bischofszeit
stammt auch der heutige Name des
Ortes (vescovo = Bischof).
Lokal hat Vescovato eine gewisse
Bedeutung als Geburtsort einiger kor-
sischer „Helden“. Dazu gehört der
Freiheitskämpfer Andrea Colonna
Ceccaldi, der gegen die genuesische
Besatzung kämpfte ( Frankreich und
die korsischen Unabhängigkeitskrie-
ge), ebenso wie der Chronist Antonio
Pietro Filippini (16. Jahrhundert), der
eine detaillierte Abhandlung über die
mittelalterliche Kultur und Geschichte
Korsikas hinterließ.
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