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des Ortes sowie die Adelswappen der
Familie erkennbar sind.
Fährt man von Canari weiter nach
Nonza, so passiert man das ehemalige
Asbest-Werk, Korsikas größte Indus-
trie-Ruine. Das Werk wurde wegen
fehlender Rentabilität schon Mitte der
1960er Jahre stillgelegt, aber die Bö-
den der Umgebung und einige Strände
sind nach wie vor mit Asbest belastet.
Unterkunft N
Marinella (NC; ), Marine de Giottani,
20228 Barrettali; Tel. 0495 351215; Fax 0495
351375. Sehr kleines Hotel in Strandnähe mit
einfachster Zimmerausstattung; geöffnet:
Mai-Okt.
L'Auberge du Chat Qui Pêche (NC; ),
Marine di Giottani, F-20228 Barrettali; Tel.
0495 378152. Nette, preiswerte Zimmer und
ein angeschlossenes, weniger preiswertes
Restaurant, in dem es korsische Spezialitäten
gibt. Schöne Aussicht; geöffnet April-Okt.
Museum e
In Canari gibt es ein Trachten-Museum.
Conservatoire du Costume Corse Ancien
(Association Anima Canarense, Tel. 0495
378353). Recht variable Öffnungszeiten,
meist kurz vor Mittag und am Abend. Die ak-
tuellen Öffnungszeiten kann man beim Tou-
ristenbüro in Bastia oder Macinaggio erfra-
gen oder vorher anrufen. Eintritt kostenlos.
Verkehrsverbindungen 6
Der Bus von Bastia über Nonza endet hier
(Mo-Fr morgens nach Bastia, nachmittags
zurück. Transports Saoletti, Tel. 0495 378405).
Nonzas hat verschiedene Gründe. Der
Ort hat sein mittelalterliches Sied-
lungsbild bis heute lückenlos be-
wahrt. Dicht an dicht drängen sich die
steinplattengedeckten Häuser auf dem
kleinen Felsvorsprung, auf dem der
Ort wie eine Biwakschachtel liegt. Die
Festung, von den Genuesen errichtet,
thront wie vor Jahrhunderten über
den kleinen Häusern. Über dem Ort
ziehen sich steile Terrassengärten und
Weinberge bis weit hinauf Richtung
Monte Stavu.
Aber dieses faszinierende Ortsbild
alleine hat Nonza nicht berühmt ge-
macht. Es ist eine Art geheimer Wall-
fahrtsort, denn keine geringere als die
heilige Julia, die Schutzpatronin Kor-
sikas, stammt aus Nonza. Es ist kein
Wunder, dass die Korsen ausgerech-
net die heilige Julia zu ihrer Schutzpa-
tronin erkoren haben. Sie gilt auf ganz
Korsika als Märtyrerin, da sie sich wei-
gerte an einem heidnischen Fest teil-
zunehmen und im Jahr 303 u. Z. aus
diesem Grund gekreuzigt und erdros-
selt wurde. Der Widerstand und ge-
waltsame Tod der jungen Frau wird auf
Korsika nicht nur als ein religiöses Be-
kenntnis verstanden, sondern auch als
Sinnbild einer politischen Aussage.
Heute befinden sich zwei Quellen an
der Stelle, an der die Hinrichtung statt-
gefunden haben soll (unterhalb der
Straße nach Pino). Die Legende will
wissen, dass die beiden Quellen an
der Stelle entstanden, an der die Brüs-
te der Getöteten hingeworfen wurden.
Selbstredend gilt das Wasser der
Quellen als wundertätig. Die sterb-
lichen Überreste der heiligen Julia lie-
Nonza
III/A3
Nonza ist einer der kleinsten selbst-
ständigen Orte auf Cap Corse. Nur
knapp 100 Seelen zählt das Dorf, aber
fast jeder Tourist (und erst recht jeder
Korse) kennt ihn. Die Berühmtheit
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