Travel Reference
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Französisch spricht, nur wärmstens zur
Lektüre empfohlen werden. Dieses
außerordentlich persönliche, gut re-
cherchierte und sprachlich exzellente
Buch ist eine sehr gute Einstimmung
auf Korsika. Das Buch ist kein Reise-
führer, kein Roman, kein Sachbuch -
aber es hat von allem etwas. Die Auto-
rin beschreibt darin in der Art eines
ausführlichen Tagebuchs ihren Zu-
gang zur und ihre Reisen über die In-
sel, ihre Begegnungen mit den Men-
schen und der korsischen (vor allem
prä- und frühneolithischen) Kultur.
Ganz nebenbei schildert sie zudem
die Geschichte fast aller wichtigen
Städte und Regionen, charakterisiert
berühmte und weniger berühmte Per-
sönlichkeiten der korsischen Ge-
schichte und beschreibt die Natur. Ihr
Stil ist manchmal poetisch, manchmal
nüchtern, manchmal analytisch und
manchmal flapsig, aber immer spürt
man, wie sehr das Herz der Autorin
Korsika gehört (
lohnt sich bei einem Korsika-Aufent-
halt die örtlichen oder regionalen Ver-
anstaltungsprogramme zu studieren,
ob es einen Live-Auftritt einer poly-
phonen Gruppe gibt. Diese Live-Auf-
tritte finden im Sommer oft im Freien,
zum Beispiel auf einer Zitadelle statt
oder in Veranstaltungssälen wie z. B.
im sehr stimmungsvollen Auditorium
von Pigna in der Balagne. Eine der be-
eindruckendsten und besten polypho-
nen Gruppen Korsikas dürfte gegen-
wärtig „A Filetta“ sein ( Exkurs: Ein
Konzert in Pigna). Die korsische Vo-
kalmusik ist durchaus vielseitig; teil-
weise handelt es sich um traditionelle,
kirchlich geprägte Kompositionen, teil-
weise um weltliche, oft ironische und
provokative Texte. Auch wenn die
klassische polyphone Musik „a capel-
la“ aufgeführt wird, so setzen manche
Gruppen auch Instrumente wie Streich-
instrumente oder Flöten ein.
Traditionell wird diese Musik von
Männern gesungen oder gespielt. Die
traditionellen Gesänge von Frauen
sind Improvisationskunst, die meist bei
Totenklagen, vor oder während Beer-
digungen eingesetzt wurde. Man
nennt sie „Lamenti“ oder „Voceri“. La-
menti sind Trauerlieder, in denen der
Kontakt zur verstorbenen Person wie-
der aufgenommen werden soll und
diese Person in Liebe verabschiedet
wird. Lamenti klingen fast immer me-
lancholisch. Die Voceri sind im Ge-
Exkurs: Dorothy
Carrington).
Musik
Polyphone korsische Musik hat eine
lange Tradition und erlebte in den letz-
ten Jahre eine spürbare Wiederbele-
bung. Ihre Popularität nahm sowohl
auf der Insel als auch unter den Touris-
ten auf Korsika zu. Dazu haben Grup-
pen wie „I Muvrini“ beigetragen, die
korsische Klänge seit einigen Jahren
nach ganz Europa tragen und auch in
Deutschland, Österreich, Belgien, den
Niederlanden oder der Schweiz bis-
weilen auf Konzerten zu sehen sind. Es
Polyphone Gesangsgruppe „A Filetta“
 
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