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Weiden der Umgebung, aber eine beson-
dere Liebe zur Land- und Viehwirtschaft
entwickelte er dabei nicht.
Der Sage nach sah er, wie zwei genuesi-
sche Soldaten seine Freundin überfielen. Er
tötete die beiden. Diese Begebenheit soll
seinen Hass auf Genua ausgelöst haben,
der ihn Zeit seines Lebens nicht mehr los
ließ. Sampiero träumte vom Militär. Da es
auf Korsika zu jener Zeit schwer möglich
war, eine glänzende Militärkarriere zu ma-
chen, ging er nach Marseille und später
nach Florenz, wo er Hauptmann im Or-
den der Banda Nera des Giovanni de Medi-
ci wurde. 1536 trat Sampiero in den Dienst
des französischen Königs François I. und
kämpfte gegen den Habsburgerkaiser
Karl V. Bei Perpignan rettete er den Dau-
phin Henri II. vor dem Tod; als Dank für die-
se Tat wurde Sampiero 1547 zum General-
oberst ernannt und bekam den Oberbe-
fehl über die korsische Infanterie.
Er kehrte also nach Korsika zurück und
heiratete im gleichen Jahr die erst 15-jähri-
ge Giovannina d'Ornano (genannt „Vanni-
na“ ) aus einem der reichsten Adelshäuser
Korsikas. Genua gelang es 1553, Sampiero
in Bastia gefangen zu nehmen. Durch den
Einfluss des französischen Königs Henri II.
kam er jedoch wieder frei, ging nach Baste-
lica und musste zusehen, wie die Genue-
sen sein Haus zerstörten.
Er verbündete sich dank der Unterstüt-
zung Frankreichs mit seinem alten Widersa-
cher Kaiser Karl V. und mit den Türken un-
ter Führung des berüchtigten Dragut. Die
Türken hatten aber wenig Interesse an der
Insel und auch das Engagement des Habs-
burgers war eher gering, so dass Sampiero
bald wieder mit den Korsen alleine gegen
Genua stand. Am 18. September 1554 ge-
lang es dem geschwächten korsischen
Heer trotzdem, die weit überlegenen Trup-
pen am Col de Tenda zu schlagen. Nach er-
neuten Erfolgen der Korsen wurde Genua
schließlich vertrieben und die Insel fiel
Sampiero Corso
(1498-1567)
Die Biografie Sampiero Corsos ist in vieler-
lei Hinsicht eine typisch korsische Ge-
schichte. Sie zeigt die Bedeutung des korsi-
schen Adels ebenso wie den Opportunis-
mus in der Wahl der Bündnispartner, die la-
tente Gewaltbereitschaft bei der Durchset-
zung eigener Interessen oder Vorstellun-
gen, und die geringe Flexibilität, sobald es
um Tradition und Familienehre geht.
Sampiero Corso wurde 1498 im Ortsteil
Dominicaccia in Bastelica als Sohn eines
wohlhabenden und angesehenen Bauern
geboren. Sampiero spielte zwar auf den
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