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bedecken, «ihren schönen Körper ganz und gar», wobei er nicht das kleinste Fleckchen
Der Held von
Il piacere
ist Graf Andrea Sperelli Fieschi D'Ugenta, Dichter und Radierer
von großer Sensibilität, gleichzeitig ein von «erotischem Egoismus» besessener Mann, der
sich seiner moralischen Impotenz durchaus bewusst ist. Nachdem er auf dem Höhepunkt
ihrer leidenschaftlichen Liaison von der Geliebten verlassen wird, versucht Andrea
vergeblich, sie mithilfe anderer Frauen zu vergessen. Elena hat ihn verlassen, weil sie
durch eine reiche Heirat die zerrütteten Vermögensverhältnisse der Familie sanieren
muss. Eines seiner vielen Abenteuer bringt Sperelli dazu, sich im Duell zu schlagen. Dabei
wird er verletzt. Während der Rekonvaleszenz in dem Schifanoja genannten Landhaus
reflektiert er über seine Vergangenheit, deren Trostlosigkeit er verdrängt, erträumt sich
eine Art von Erlösung durch ein neues Engagement für seine Kunst.
In der Villa trifft er Maria Ferres, eine junge Frau, verheiratet, eine «auf noble Art
spirituelle» Kreatur, deren Geliebter er wird. Nach der Heilung kehrt Spirelli nach Rom
und zum früheren ausschweifenden Leben zurück. Bei einem Zufallstreffen mit Elena wird
ihm klar, dass er sie noch immer liebt, und zwar mit der gleichen rasenden Leidenschaft
wie zuvor, dass dieses Gefühl nun seine neue Liebe zu Maria Ferres überlagert und dass
die Konturen der beiden Frauen für ihn in einem undurchsichtigen Wust von Begehren
verschwimmen. Andrea benutzt also Maria als Ersatz für Elena, die sich ihm nun
verweigert. Die eigenartige Beziehung zu Maria geht eine Weile so weiter,
aufrechterhalten nur durch dieses unsichere Gleichgewicht, bis ausgerechnet in dem
Moment, in dem Maria Ferres nach einer Reihe von Unglücksfällen in ihrer Familie das
Verständnis und die Hilfe des Geliebten am meisten gebraucht hätte, Andrea in einem
Augenblick unkontrollierter Leidenschaft der Name Elena herausrutscht. Mit einem Schlag
durchschaut Maria das gefühllose Spiel, das er mit ihr treibt, und flieht. Es ist der Tag, an
dem Marias gesamte Wohnungseinrichtung zur Versteigerung kommt. Mit dem Erlös
sollen die Spielschulden ihres Ehemannes beglichen werden, der, nachdem er beim
