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aktuelle Situation der Lombardei und Italiens. Und genauso kam es: Jedesmal, wenn der
Chor zur Aufführung kam, applaudierte das Publikum anhaltend und so provozierend,
dass die im Saal anwesenden österreichischen Offiziere, die verstanden hatten, was die
Glocke geschlagen hatte, aufstanden und gingen. Es setzt daher schon eine komplette
Unkenntnis der Musikgeschichte voraus, und dazu der Geschichte überhaupt, dass die
Lega Nord den Gefangenenchor aus Nabucco zur Parteihymne bzw. zur Hymne des
sogenannten Padanien auserkoren hat, eines kleinen, auf der Basis von nicht selten
schmutzigen kommerziellen Interessen und Steuervorteilen erfundenen Vaterlandes (vgl.
Anm. 13, S. 250).
Marie-Louise, Herzogin von Parma und Piacenza, mit ihrem zweiten Ehemann Adam Albert von Neipperg und den Kindern
Albertine und Wilhelm Albrecht
Kehren wir nach Parma zurück. Diese kulturellen und sozialen Initiativen zeigen,
welche Richtung die Herzogin ihrem Lebenswerk gab und wie reich ihr Herrschaftsgebiet
an Talenten war. Doch sollen auch für die Jahre in Parma die privaten Aspekte ihres
Lebens hier nicht unter den Tisch fallen.
Am 1. Mai 1817, mit 26 Jahren also, brachte Marie-Louise ein Mädchen zur Welt; am 8.
August 1819 folgte eine weitere Entbindung, diesmal ein kleiner Junge. Albertine und
Wilhelm Albrecht, die beide zu «Fürsten von Montenuovo» erhoben wurden, damit gar
