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meraleute in den Gerichtssaal ließ, rempelte Bruno einen Fotografen an und
stürmte zur Toilette, angeblich war ihm schlecht.
Früher hatte Bruno das Blitzlichtgewitter genossen. Er war einer der ganz
Großen im brasilianischen Fußball. Flamengo verdankte ihm die Meisterschaft,
der AC Mailand umwarb ihn mit einem Millionenangebot. Er ist groß, schlank
und muskulös, die Frauen lagen ihm zu Füßen. Auch bei seinen Mitspielern
war er beliebt: »Bruno war jovial und umgänglich«, erinnert sich Paulo Andra-
de, sein Ex-Trainer bei Flamengo. Die Maria Chuteiras hatten mit ihm leichtes
Spiel.
Eliza Samudio stammte aus dem Süden, sie lernte Bruno auf einer Fete in
São Paulo kennen. Sie hatte in einigen Pornofilmen mitgewirkt und suchte die
Nähe zu berühmten Fußballern. Beim FC São Paulo ging die hübsche Brünette
ein und aus.
Bei einer Menage a trois mit zwei weiteren Spielern von Flamengo kamen
Bruno und Eliza sich näher, die Orgie dauerte bis in den Morgen. Bruno sagt, er
habe 15 Minuten Sex mit Eliza gehabt, das Präservativ sei geplatzt. Eliza wurde
schwanger.
Bruninho, »Kleiner Bruno«, heißt der Junge, sie hat ihn nach dem Fußballer
benannt. Die Chance, dass er der Vater sei, betrage 99 Prozent, bekannte Bruno.
Er habe ihr nur 1000 Real Unterhalt im Monat bezahlt, etwa 420 Euro, klagte
Samudio kurz nach der Geburt.
Es war ihr nicht genug, sie stammt aus armen Verhältnissen. In der Liaison
mit Bruno sah sie die Chance ihres Lebens. Sie drohte zur Presse zu gehen. Eliza
sei verrückt vor Eifersucht gewesen, sagt eine Freundin. Einmal zeigte sie den
Fußballer wegen Entführung an: Bruno habe sie gewürgt und in seiner Woh-
nung festgehalten. Der Vorwurf wurde nie aufgeklärt.
Seit Juni 2010 ist Eliza spurlos verschwunden. Zuletzt wurde sie in Brunos
Wochenendhaus nahe Belo Horizonte gesehen. Ihr Baby befand sich in der Ob-
hut von Brunos Ex-Frau. Der Fußballer habe Eliza vorgegaukelt, dass er mit ihr
zusammenleben wolle, und sie so in eine Falle gelockt, behauptete die Anklage.
Sie ist offenbar eines bestialischen Todes gestorben: Erst habe Bruno die jun-
ge Frau einsperren und foltern lassen, anschließend habe er einen Auftragskil-
ler angeheuert. Die Leiche habe der Mörder, ein Ex-Polizist, zerhackt und sei-
nen Rottweilern zum Fraß vorgeworfen.
Bruno stammt aus Ribeirão das Neves, dem ärmsten Vorort von Belo Hori-
zonte. Seine Mutter hat ihn nach der Geburt verstoßen, er wuchs bei der Groß-
mutter auf. Seinen Vater hat er nicht gekannt. Am Wochenende bolzte der Jun-
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