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aussprachen, weil das angebotene
Modell keine Direktwahl des Präsiden-
ten durch das Volk vorsah, sondern
durch eine Zweidrittelmehrheit der
beiden Kammern, was nicht den Vor-
stellungen der Mehrheit der Australier
entsprach. Die einfache Frage: „Wollt
ihr eine Republik?“, wäre hingegen
nach Meinungsumfragen von der
Mehrheit der Australier mit „ja“ beant-
wortet worden. Zwar ist der derzeitige
Premierminister Kevin Rudd für eine
Republikgründung, doch misst er
dieser Frage in der näheren Zukunft
Australiens nur eine geringe Bedeu-
tung bei.
Wie die USA (nicht aber Großbritan-
nien) hat Australien eine Verfassung,
die Bereiche wie Verteidigung, Han-
del, Einwanderung, Einkommensteuer
und auswärtige Angelegenheiten in
der Verantwortung der Bundesregie-
rung festschreibt. Die Regierungen
der sechs Bundesstaaten und zwei Ter-
ritorien sind für alle anderen Angele-
genheiten wie Bildung, Transport, Ge-
sundheit oder Gesetzesvollzug zustän-
dig. In den sechs Bundesstaaten wird
die Königin von Australien jeweils
durch einen Governor repräsentiert.
In New South Wales ist es seit 2001
Professorin Marie Bashir (erster weibli-
cher Governor von NSW).
Die Regierungen der Bundesstaaten
stellen sich alle vier Jahre Neuwahlen,
wobei jeder Bundesstaat sein eigenes
Wahlsystem hat. Das Repräsentanten-
haus und die meisten Bundesstaaten
verwenden ein Präferenzwahlsystem,
wobei am Ende meist nur die beiden
großen Parteien Labor und Liberal üb-
rig bleiben. Hierdurch ist es für kleine-
re Parteien sehr schwer, überhaupt
Abgeordnete im Repräsentantenhaus
der Bundesregierung zu platzieren.
Das Verhältniswahlrecht wird hinge-
gen z. B. bei der Wahl des Senats auf
Bundesebene angewandt, aber auch
für den Senat von NSW und das Re-
präsentantenhaus in Tasmanien. Bei
diesem Wahlsystem können auch klei-
nere Parteien mehr Sitze erhalten, ein
Grund, warum die Grünen in Tasma-
nien so stark sind.
Wirtschaft
und Tourismus
Von der einstigen Nation der Farmer
und Schafscherer hat sich Australien in
den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jh.
erfolgreich zu einer ökonomisch star-
ken Dienstleistungsgesellschaft mit ei-
ner wettbewerbsfähigen Wirtschaft em-
porgearbeitet. Die durchschnittliche
Wachstumsrate zwischen den Jahren
1997 und 2006 lag bei gesunden
3,5 %, und dies kann man sehen. Seit
2000 bekamen die australischen Städ-
te ein wahres Facelifting - allen voran
Sydney. Wo in den 1990er Jahren
ganze Stadtviertel verwahrlost aussa-
hen, sind nun Hochglanzviertel ent-
standen, mit denen die Yuppies dickes
Geld bei der Immobilienspekulation
verdient haben.
Der neue Reichtum muss genossen
werden und so kauft man Luxuspro-
dukte was das Zeug hält: neue Autos,
neueste Unterhaltungselektronik u. a.,
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