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rungskoalition aus den konservativen,
rechts-orientierten Liberal Party und
National Party unter John Howard ab.
Damit gelang es der Labor Party zum
vierten Mal in der australischen Ge-
schichte, die Liberal Party zu schlagen,
nach 1972-1975 mit Gough Whitlam ,
1983-1991 mit Bob Hawke und 1991-
1996 mit Paul Keating als Premier-
minister.
Parlamentswahlen finden etwa alle
drei Jahre statt. Bei der letzten Wahl
2007 haben 52,7% der Wähler auf die
Labor Party gesetzt, während die Libe-
rals einen Verlust von 4,19 % und die
Nationals einen Verlust von 0,4 % hin-
nehmen mussten. 2004 hingegen
konnte der damalige Labor-Oppositi-
onsführer Mark Latham nur 37,7 % der
Wählerschaft auf seine Seite ziehen.
Ein voller Erfolg also für Kevin Rudd.
Die Democrats sind mit nur 0,72 %
der Wählerstimmen nun vorerst wohl
endgültig in die Bedeutungslosigkeit
abgeglitten (2004 noch 1,2 %). Glei-
ches gilt für die rechtsgerichtete und
ausländerfeindliche One Nation Par-
ty, die bei der Wahl 2001 schon über
die Hälfte ihrer Wähler verloren hatte
und seitdem immer weniger Stimmen
für sich verbuchen konnte (2004 noch
1,1, % und 2007 nur noch 0,26 %). Die
ehemalige Parteichefin von One Na-
tion, Pauline Hanson, war zwar 2002
nach der Wahlniederlage zurückgetre-
ten, dennoch hatte das „Pauline-Han-
son-Phänomen“ tiefe Wunden in der
australischen Gesellschaft hinterlassen.
Mit auf der Seite der Gewinner bei
den letzten Wahlen - egal ob Liberals
und Nationals an der Spitze waren
oder nun die Labor Party - sind die
Grünen. Nachdem sie 2001 ihren
Wähleranteil schon auf fast 5 % ver-
doppelt hatten, bekamen sie 2007
7,79 % der Stimmen. Auf der Gewin-
nerseite sind auch die Frauen, denn Ju-
lia Gillard wurde 2007 als erste Frau in
der australischen Geschichte Vize-Pre-
mierministerin.
Obwohl Australien ein unabhängi-
ger Staat ist, steht die Königin von
Großbritannien, Ihre Majestät Eliza-
beth II., zugleich Königin von Austra-
lien, als Staatsoberhaupt an der Spitze
der parlamentarisch-demokratischen
Monarchie im Commonwealth of Na-
tions (der aus 54 Ländern besteht).
Sie wird in Australien vom Governor-
General vertreten, der auf Empfeh-
lung der amtierenden Regierung von
der Königin bestimmt wird. Seit Sep-
tember 2008 wird dieses Amt erstmals
in der australischen Geschichte von ei-
ner Frau bekleidet: Quentin Bryce, die
bis dahin das Amt als Governor of
Queensland innehatte.
Der Governor-General hat zwar ei-
nen großen Machtbereich, aber de
facto entscheidet er nur auf Anraten
der demokratisch gewählten Minister.
Einzige historische Ausnahme war die
Absetzung der Labor-Regierung unter
Gough Whitlam 1975 durch den da-
maligen Governor-General John Kerr.
Es gab lange eine rege Diskussion
um die Umwandlung der Staatsverfas-
sung zu einer Republik statt der jetzi-
gen parlamentarisch-demokratischen
Monarchie. Dazu gab es 1999 ein Re-
ferendum, wobei sich jedoch weniger
als 45 % für die Verfassungsänderung
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