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China und der Umweltschutz -
Mission impossible?
Der Preis für Chinas rasanten Auf-
stieg zum wirtschaftlichen Global
Player ist hoch. Bodenvernichtung,
hohe Luftverschmutzung, Energie-
verschwendung, Wasserknappheit -
die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Der Kampf für eine saubere Umwelt
erscheint als einer von David gegen
Goliath, aber erste Erfolge sind den-
noch sichtbar.
ängstigend hoher Energieverbrauch.
Insbesondere Wasser ist in Nordchina
und damit auch in Beijing ein knappes
Gut. Doch der wachsende Wohlstand
hat eine breite Mittelschicht hervorge-
bracht, und die ist den Dreck leid. Auch
das ist neu für China: 2008 haben in al-
len Provinzen Umweltschäden, z. B.
weil Chemiefabriken ihre Schadstoffe in
die Flüsse oder Seen leiteten, zu sozia-
len, teilweise gewalttätigen Bürgerpro-
testen geführt und sowohl die Zentral-
regierung als auch die Provinzregierun-
gen zu einem Umdenken genötigt.
Drei Jahrzehnte währt der wirtschaft-
liche Aufschwung Chinas bereits. Die
Formel dafür lautete erst die Moderni-
sierung, dann das Geldverdienen und
zuletzt - irgendwann - der Schutz des
Lebensraums. Die Folgen dieser Einstel-
lung sind u. a. Bodenvernichtung, ge-
fährlich hohe Schadstoffemissionen -
allein 700 000 Menschen sollen jährlich
an den unmittelbaren Folgen der Luft-
verschmutzung sterben - und ein be-
Das Blau des Himmels
Die Farbe des Himmels, Blau, kannten
die Beijinger in den letzten 20 Jahren
fast nur noch von den runden Dächern
des Himmelstempels. Doch im Jahr