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Verzwicktes Dao
Trotz vieler Unterschiede basieren
Konfuzianismus und Daoismus auf
einer gemeinsamen religiös-philoso-
phischen Tradition, die vom Zusam-
menwirken der Lehre vom ewigen
Weltgesetz - Dao -, vom Zusammen-
spiel von Yin und Yang, von den fünf
Wandelzuständen und dem Zusam-
menklang von Himmel, Erde und
Mensch charakterisiert ist.
zugehörig, opfern in Tempeln jeder
Couleur. Erst im späten 19. Jh. wurde
das Wort Religion (zongjiao) durch die
japanische Übersetzung europäischer
Werke Bestandteil der chinesischen
Sprache. Gleiches gilt für das Wort Phi-
losophie (zhexue). Vorher stellte man
Doktrinen, vergleichbar philosophi-
schen und religiösen Lehren, dar, die
aber keine klare Unterscheidung von
Philosophie und Religion kannten.
Das chinesische Verhältnis zur Religion
hat sich nie zu einer differenzierten
Form des Gesellschaftslebens entwi-
ckelt. Religiosität ist seit alters so mit
dem Gefüge von Familie und Gesell-
schaft - mit Ausnahme von Eremiten,
Mönchen und Nonnen, die in Klöstern
lebten - verwoben, dass es bis in die
moderne Zeit kein Wort für Religion
gab. Bis heute fühlen sich die meisten
Chinesen keiner bestimmten Religion
Vom Chaos zur Ordnung
Am Anfang war das Chaos, aus dem sich
die beiden Ursubstanzen yin und yang
und im weiteren Verlauf Erde und Him-
mel bildeten. Die Schöpfung war für die
Chinesen mithin einfach die Verwand-
lung von Unordnung in Ordnung. An
die Stelle eines Schöpfungsgotts trat
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