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Haidian
Haidian und Shijingshan waren noch
im 19. Jh. kleine, isolierte Ort im Nord-
westen und Westen Beijings. Ihre Nähe
zu den Westbergen zog einst viele Mit-
glieder des Ming-Kaiserhofs an, die in
der Umgebung ihre Villen errichten
ließen. Die Mandschuren übernahmen
diese Anwesen und bauten sie zu
prächtigen Gartenanlagen aus. Insge-
samt entstanden so 28 Gärten, von de-
nen fünf landesweite Berühmtheit er-
langen sollten. Erhalten blieb nur ein
einziger Garten, der Sommerpalast.
Vom Garten der Zehntausend Gärten,
dem Yuanming Yuan, sind nur noch
die Ruinen zu sehen.
Mit dem Wuchern der Stadt bis hi-
naus zu diesen alten Gartenanlagen
wurden Haidian im 19. Jh. und Shi-
jingshan 1919 in das Stadtgebiet inte-
griert. 1898 richtete man in Haidian
mit der Beijing-Universität die erste
Hochschule der Stadt ein. Es folgten
weitere - wie etwa die Qinghua-
Universität -, und nach und nach ver-
wandelte sich der heutige Stadtteil
Haidian in ein Universitätsviertel, das
einem Großteil der über 70 eigenstän-
digen Hochschulen Beijings als Stand-
ort dient. Im Viertel Zhongguancun
südlich des alten Sommerpalastes be-
findet sich ein Technologieentwick-
lungsgebiet, das gerne als das ›Silicon
Valley‹ von Beijing bezeichnet wird.
1988 hat man dort die Aufholjagd zur
internationalen Computerindustrie
gestartet und arbeitet heute daran,
China ins Hightech-Zeitalter zu führen.
25 km von Beijing entfernt bilden die
Westberge eine natürliche Barriere zum
Schutz der Stadt. Hier finden sich idyl-
lisch gelegene Tempel und Gärten, da-
runter der Park des Duftenden Berges,
der Tempel des Schlafenden Buddha
und die Acht Großen Stätten, Badachu.
Zum Alten Sommerpalast
Tempel der Fünf Pagoden
(Wuta Si )
24 Wutasi Cun , gegenüber
dem Nordwesteingang des Zoos
, U 4 Natio-
nal Library, tgl. 9-16.30, 20 ¥
Der eigentliche Name dieser einstmals
weitläufigen Tempelanlage lautet Tem-
pel des Wahren Erwachens (Zhenjue Si
). Anfang des 15. Jh. war er auf
Geheiß Kaiser Zhu Dis anlässlich eines
Besuchs des indischen Mönchs Pandida
erbaut worden. Letzterer hatte fünf
goldene Buddha-Statuen und eine
Miniatur des Mahabodhi-Tempels von
Bodh Gaya als Gastgeschenk im Gepäck,
die im neuen Tempel einen würdigen
Platz finden sollten. 1473 kam der fünf-
türmige Vajra-Stupa (Diamantzepter-
Stupa) hinzu, der nach dem Vorbild des
Mahabodhi gestaltet wurde. Die Tem-
pelanlage selbst wurde 1860 und 1900
von ausländischen Truppen stark ver-
wüstet; der Beijinger Warlord verkauf-
te nach 1927 die Reste. Erhalten ist nur
der Vajra-Stupa, von denen es in ganz
China lediglich zehn gibt.
Der Wuta Si ist heute Standort des
China Stone Inscription Museum
(Zhongguo Shike Yishu Bowuguan
). Rund um die Pa-
gode sind wunderschön geschnitzte
Stelen mit Inschriften zum Buddhismus,
zur Geschichte usw. zu bewundern.
1
Beijinger Kunstmuseum
(Beijing Yishuguan
2
)
Suzhou Jie, Wanshou Si
,
Anfahrt per Taxi, Di-So 9-16.30 Uhr,
20 ¥
 
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