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lisch, Mandschurisch und Tibetisch Her-
kunft, Bedeutung und Entwicklung
des Lamaismus erläutert. Dahinter
steht ein Marmorbassin, aus dem eine
Skulptur aufragt. Es handelt sich um
eine Darstellung des Weltmeers und
des daraus sich erhebenden, in Bronze
gegossenen Weltenbergs Sumeru, des-
sen Gipfel dem höchsten Himmel, dem
Paradies, entspricht. Die Seitenhallen
um diesen Hof dienten dem Studium
der buddhistischen Lehre.
Der Palast der Harmonie und des
Friedens (Yonghe Gong ), die
Haupthalle, beschließt den Hof. Im In-
neren dominieren die Statuen der
Buddhas der Drei Welten: links Mai-
treya, der Buddha der Zukunft, in der
Mitte Shakyamuni, der Buddha der Ge-
genwart, rechts Kashyapa, einer der
sieben Buddhas der Vergangenheit.
Rechts und links sind sie von den
18 luohan (Arhat) umgeben, Schüler
Buddhas, die im Mahayana-Buddhis-
mus als Heilige verehrt werden. Sie sol-
len Buddha versprochen haben, die
buddhistische Lehre zu verbreiten und
bis ans Ende der Tage in seinen Diens-
ten auszuharren. Der Bodhisattva Kshi-
tigarbha, Erlöser von den Höllenqua-
len, in der nordöstlichen Ecke und eine
Statue Avalokiteshvaras in seiner chi-
nesischen weiblichen Form Guanyin,
Bodhisattva der Barmherzigkeit, run-
den die Erlösungsikonografie ab.
Drei Transzendenten Buddhas ist die
Halle des Ewigen Schutzes (Yongyou
Dian ) geweiht: in der Mitte
Amitabha, Buddha des Unermesslichen
Lichts, zu seiner Rechten Bhaisajyagu-
ru, Buddha der Medizin, und links Sim-
hananda (Bodhisattva Avalokiteshvara
als Herr des Löwengebrülls), der zu
Kranken gerufen wird, um sie zu hei-
len. In der Halle östlich der Yongyou
Dian studierten die Mönche Medizin, in
der westlichen Halle der Mathematik
widmeten sie sich der Astronomie.
Die vierte Halle trägt den Namen
Halle des Buddhistischen Rades (Falun
Dian ). Ihren Mittelpunkt bildet
die 5,5 m hohe Kupferstatue Tsong-
khapas, des Begründers des Ordens der
Gelbmützenschule. Hinter ihm sind
fünf Gestalten zu sehen, in die er sich
der Überlieferung nach verwandeln
kann. Beeindruckend auch die Schnitz-
arbeit aus Ebenholz mit der Darstel-
lung des Berges der 500 Arhat (luo-
han). An der Westwand werden die
108 Schriften des »Kanjur« und an der
östlichen Wand die 207 Bände des
»Tanjur«, der kanonischen und halbka-
nonischen Schriften des Buddhismus,
aufbewahrt.
Die letzte Halle, der Pavillon des
Zehntausendfachen Glücks (Wanfu Ge
), birgt eine aus einem einzigen
Sandelholzstamm geschnitzte giganti-
sche Maitreya-Statue. Überirdisch misst
sie 18 m und ragt weitere 8 m in den
Untergrund.
Wudaoying Hutong
Gleich westlich gegenüber dem Lama-
tempel zieht sich die gemütliche Wu-
daoying Hutong nach Westen. Wäh-
rend der Ming-Zeit befand sich hier ein
Militärcamp, seit der Qing-Zeit ist die
Gegend ein Wohngebiet, und in der
Neuzeit stand die malerische Straße
auf einmal auf der Abrissliste. Sie
durfte schließlich bleiben, um die ur-
sprüngliche Umgebung von Lama- und
Konfuziustempel wenigstens in Ansät-
zen zu erhalten, und nun haben sich in
den alten Wohnhöfen gemütliche Ca-
fés und kleine Geschäfte niedergelas-
sen.
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Song Tang Zhai Museum of
Traditional Folk Carving
(Songtangzhai Minjian Diaoke Bowu-
guan )
1 Guozijian Jie , tgl. 9-18 Uhr,
Eintritt frei, Spenden erwünscht
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