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Bangkok oder das Raffles in Singapur,
das dieses Hotel übernommen hat.
Hier trafen sich die Reichen und Schö-
nen, die hohen Politiker oder die Un-
tergrundkämpfer. Gleich daneben be-
ginnt der ›moderne‹ Block des Beijing
Hotel (Beijing Fandian ),
das bis Ende der 1980er-Jahre das
beste Hotel der Stadt war.
) ersetzte das alte Stadtbild.
Das ›Vorbild‹ hat Schule gemacht und
so sind weitere gigantische Zentren in
Bau.
Dominiert wird die Wangfujing ent-
sprechend von großen Shopping Malls
wie der APM Mall (Xin Dong'an
Guangchang ) oder Beijings
und Chinas lange Zeit größtem Kauf-
haus, dem Beijing-Kaufhaus (Beijing
Baihuo Dalou ).
Hinter der APM Mall zweigt die Jin-
yu Hutong ( ) ab, in der
zahlungskräftige internationale Hotel-
ketten ihre Häuser stehen haben. Zwi-
schen all den Konsumtempeln zieht
sich aber auch die stets belebte und
leicht chaotische Wangfujing Snack
Street
7
Wangfujing
Direkt neben dem Beijing Hotel be-
ginnt die Wangfujing Dajie, Beijings
berühmteste Einkaufsmeile, die 1998
als erste Fußgängerzone Chinas einge-
richtet wurde. Die Geschichte der
Wangfujing datiert bis in die Mongo-
lenzeit zurück. Ihren Namen aber er-
hielt die Straße 1417, als der Ming-Kai-
ser Zhu Di hier zehn vornehme Wohn-
höfe für hochrangige Prinzen und
Adlige (wangfu) bauen ließ. Später
wurde in einer hutong - heute das
Sträßchen südlich des Beijing-Kauf-
hauses - ein Süßwasserbrunnen ge-
baut. Dies stellte ein besonderes Ereig-
nis dar, war doch der Brunnenbau in
unmittelbarer Umgebung des Kaiser-
palasts verboten, um das fengshui, das
geomantische Gleichgewicht, nicht zu
stören. Zur Würdigung dieser Ausnah-
me wurde jing, Brunnen, dem Straßen-
namen hinzugefügt und so heißt die
Einkaufsmeile heute Wangfujing. Von
den einstigen prinzlichen Wohnungen
ist allerdings nichts mehr zu sehen.
Vielmehr hat der Kommerz diesen
Teil der Stadt völlig im Würgegriff. Ge-
genüber vom Beijing Hotel wurden ei-
gentlich unter Denkmalschutz ste-
hende hutong -Gebiete niedergerissen,
ein Korruptionsskandal, der so weite
Kreise zog, dass einer der Hauptak-
teure, der ehemalige Beijinger Partei-
chef Chen Xitong, im Juli 1998 zu 16
Jahren Haft verurteilt wurde und
Selbstmord beging. Das monströse Ori-
ental Plaza
8
9
(Wangfujing Xiaochi Jie
) hin.
3
St. Joseph's Church
(Dong Tang )
74 Wangfujing Dajie
Weiter nach Norden kommt man zur
markanten ehemaligen St. Joseph's
Church, heute einfach nur Ostkirche
genannt. Das graue gotische Bauwerk
wurde auf einem Stück Land, das der
Shunzhi-Kaiser 1655 den Jesuiten über-
lassen hatte, errichtet. 1720 wurde die
Kirche durch ein Erdbeben zerstört und
neu aufgebaut. Später fiel sie immer
wieder Kriegen oder Bränden zum Op-
fer. Zuletzt wurde die Kirche im Zuge
der Neugestaltung der Wangfujing im
Jahr 2000 renoviert. Gleichzeitig legte
man einen weitläufigen, schönen Vor-
platz an, der vielen Hochzeitspaaren als
schmucke Kulisse für ihre Hochzeits-
fotos und jugendlichen Skatern als Trai-
ningsort dient.
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Dengshikou Dajie
In der Ming- und Qing-Zeit war die La-
ternenstraße, die Dengshikou Dajie
gleich hinter der St. Joseph's Church,
die modischste Straße der Stadt - und
11
(Dongfang Guangchang
1
 
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