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Vordertor
(Qian Men )
Südseite des Tian'anmen-Platzes
, Zhengyang Men tgl.
8.30-16 Uhr, April-Okt. 20 ¥,
Nov.-März 10 ¥
Wer mit der U-Bahn oder dem Linien-
bus zum südlichen Ende des Platzes
fährt, findet sich nach der Unterque-
rung von breiten Fußgängertunneln,
die den reibungslosen Abzug vieler
zehntausend Menschen vom Tian'an-
men-Platz gewährleisten sollen, an der
Seite des mächtigen Vordertors wie-
der, das offiziell Tor der Mittagssonne
(Zhengyang Men ) heißt und
aus zwei Türmen besteht: dem nörd-
lichen Zhengyang Men und dem süd-
lichen für Besucher geschlossenen
Pfeilturm (Jianlou ). Es ist eines der
wenigen noch sichtbaren Indizien für
die frühere Aufteilung Beijings, dessen
Stadtbereiche jeweils von einer hohen
Mauer umgeben waren.
Das Vordertor war das Haupttor von
der Äußeren zur Inneren Stadt, durch
das Tor des Himmlischen Friedens (s. S.
112) gelangte man in die Kaiserstadt
und durch das Mittagstor (Wu Men,
s. S. 117) in die Verbotene Stadt. Wer
im Geiste die beiden hintereinander
liegenden Türme des Vordertores mit
einem Mauerring verbindet und sich
die Stadtmauer in westlicher und östli-
cher Richtung hinzudenkt, kann er-
messen, welche Dimensionen der alte
Beijinger Stadtwall gehabt haben
muss.
Für die heutige Gestalt der Toran-
lage zeichnet der deutsche Architekt
Curt Rothkegel verantwortlich, der
1914 von der Stadtverwaltung beauf-
tragt wurde, sie dem wachsenden Ver-
kehr in der Stadt anzupassen. Er ließ
die Verbindungsmauer abreißen und
das Qian Men an drei Stellen durch-
brechen. Im Vordertor befindet sich
heute ein Museum mit Exponaten zur
alten Stadtmauer. Auch die umlau-
fende Terrasse und die Gesimsbänder
über den unteren beiden Fensterrei-
hen des Pfeilturms gehen auf Rothke-
gel zurück.
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Mao-Mausoleum
(Mao Zhuxi Jiniantang
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)
Zentrum des Tian'anmen-Platzes
, Zugang über den Nord-
eingang, Di-So 8.30-11.30, Di, Do
auch 14-16 Uhr, Juli/Aug. und an Fei
geschlossen, Eintritt frei, s. S. 57
Nach Maos Tod am 9. September 1976
erbaute man mitten auf dem Platz das
Mao-Mausoleum, in dem sein mumifi-
zierter Leichnam aufgebahrt werden
sollte. Genau ein Jahr später wurde er
hierher überführt. Meistens muss man
sich in eine lange Menschenschlange
einreihen, die, von Ordnern geleitet, in
hohem Tempo durch die Halle ge-
schleust wird. Was bleibt, ist ein flüch-
tiger Blick auf den fast gottähnlich ver-
ehrten Mao Zedong.
Denkmal der Volkshelden
(Renmin Yingxiong Jinianbei
)
Zentrum des Tian'anmen-Platzes
, kein direkter Zugang
Das seit den Demonstrationen und der
Platzbesetzung von 1989 gut be-
wachte Denkmal der Volkshelden
wurde am 1. Mai 1958 enthüllt. 17 000
Marmor- und Granitsteine wurden für
den Bau benötigt, der 38 m aufragt. In
zehn Basreliefs werden die wichtigsten
Stationen der chinesischen Geschichte
seit 1840 gewürdigt. Da man nicht
mehr nahe herankommt, sollte man
für die nähere Betrachtung ein Fern-
glas dabeihaben. Die Darstellungs-
reihe beginnt an der Ostseite mit der
Verbrennung des Opiums durch den
kaiserlichen Kommissar Lin Zexu im
Jahr 1839, dadurch wurde der Erste
Opiumkrieg ausgelöst, in dessen Folge
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