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Im Herzen Beijings
Wohl jeder Besucher Beijings macht
einmal einen Spaziergang über den
Platz des Himmlischen Friedens, das
steingewordene Monument der mo-
dernen Geschichte Chinas und mit ei-
ner Fläche von 44 ha der größte Platz
der Erde. Noch bis 1949 bildeten der
Kaiserpalast und die verbliebenen süd-
lich vorgelagerten Ministerien eine in
sich abgeschlossene Einheit. Mao Ze-
dong brach dieses System nur insofern
auf, als er die imperiale Geste der Ver-
gangenheit mit der Inszenierung der
Masse vereinte. Er ließ dafür die alten
kaiserlichen Ministerien abreißen und
den Platz des Himmlischen Friedens
anlegen. Mit der riesigen Freifläche
wollte er die proletarische Öffentlich-
keit durch das Mittel der Massenorna-
mentierung inszenieren. Ansonsten
schloss er sich im westlich vom Kaiser-
palast gelegenen Gartenviertel Zhong-
nanhai genauso von den ›proletari-
schen‹ Massen ab wie einst die Kaiser
von ihren Untertanen.
Die Geschichte des wohl eindrucks-
vollsten Bauwerks in China - des Kai-
serpalasts - begann dagegen schon vor
etwa 500 Jahren, als der dritte Ming-
Kaiser Zhu Di seinen neu errichteten
Palastkomplex nach 15-jähriger Bau-
zeit im Jahr 1420 bezog. Der Palast
sollte in der Folge 24 Kaisern der Ming-
und Qing-Dynastie als Residenz und
Regierungssitz dienen. Bis zum Sturz
des Kaiserreichs (1911) empfingen die
Herrscher hier ihre Minister und Gene-
räle sowie ausländische Gesandte, er-
ledigten die laufenden Staatsgeschäf-
te und verließen ihre ›Stadt‹ nur we-
nige Male im Jahr, um beispielsweise
die vorgeschriebenen Rituale im Him-
melstempel oder im Erdtempel zu voll-
ziehen - oder aber um in einer ihrer
Sommerresidenzen Kühlung zu su-
chen.
Infobox
Reisekarte:
G 6-8
In diesem Falle sollte man die U 2 bis
Qianmen nehmen und die Besichti-
gung am Vordertor (Qian Men) starten.
Ausgang A und B führen auf den Platz,
Ausgang C und D zum Pfeilturm. Alter-
nativ fährt man mit der U 1 bis Tian'-
anmen West. Ausgang B führt zum
Sun-Yat-sen-Park und zum Palast, Aus-
gang C zur Großen Halle des Volkes
und zum National Centre for the Per-
forming Arts. Oder man fährt mit der
U 1 bis Tian'anmen East, wo Ausgang A
zum Ahnentempel der Ming- und
Qing-Kaiser und zum Palast, Ausgang B
zum National Museum of China führt.
Infos
www.tiananmen.org.cn: Die Website
zum Tian'anmen-Platz ist leider nur
auf Chinesisch, aber über Symbole wie
Löffel und Gabel gelangt man zu einer
Karte des Platzes und kann sich Res-
taurants, WCs, Einkaufsmöglichkeiten
usw. anzeigen lassen.
Ausgangspunkt und Dauer
Tian'anmen-Platz und Kaiserpalast
kann man gut an einem langen Vor-
oder Nachmittag zusammen besuchen.
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