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Die Inselhauptstadt
Gerade einmal 18.000 Menschen leben in der In-
selhauptstadt Santa Cruz. Sie liegt an einem
schmalen Uferstreifen der Ostküste und wirkt,
wenn man vom Flughafen kommt, nicht gerade
einladend. Man glaubt eine ganz normale Hafen-
stadt anzusteuern: Terminals mit aufgeschichteten
Containern, Lastwagen und Kränen, dazu nüchter-
ne Häuserblocks, eine Zoll- und Polizeistation.
Erst wenn man am Rondell vorbei in die Calle
O'Daly, die „Flanierstraße“, einbiegt, begreift
man, weshalb Santa Cruz als architektonisches
Schmuckstück gepriesen wird. Adelspaläste und
Bürgerhäuser künden von früherem Glanz, lau-
schige Winkel bewahren den Zauber verflossener
Jahrhunderte. Über kopfsteingepflasterte Gassen
gelangt man zu Kirchen und Klöstern und taucht
ein in ein Ambiente, das frei ist von Hektik und
Hast.
Ein Blick zurück
Ihren Namen verdankt die Stadt dem Konquista-
dor Alonso Fernández de Lugo. Am 3. Mai 1493
rammte er zum Zeichen des Sieges über die Ur-
einwohner ein Heiliges Kreuz (Santa Cruz) in den
Boden und erkor die Bucht zur Hauptstadt der In-
sel. Mit dem Eroberer kamen die Missionare. Do-
minikaner und Franziskaner ließen sich Klöster er-
bauen und sorgten für die Christianisierung der
Heiden. Rasch avancierte die Stadt zu einem
wichtigen Atlantikhafen; die Werften waren bald
so berühmt, dass sich ein Chronist zu der Behaup-
tung verstieg, „unsere Werften haben mehr Schif-
fe auf den Atlantik gebracht, als es dort Wellen
gibt.“
Als westlichster Vorposten der Alten Welt er-
warb Santa Cruz 1508 das königliche Recht, Han-
del mit Amerika treiben zu dürfen. Nur zwei wei-
tere Städte des spanischen Imperiums kamen in
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