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Los Llanos
Santa Cruz, so sagt man im Westen der Insel, mö-
ge sich getrost „historische Hauptstadt“ nennen,
doch die Bezeichnung „wirkliche Hauptstadt“
gebühre Los Llanos, wo sich - unbelastet von aller
Tradition - modernes Denken hat durchsetzen
können. Pünktlich zum Beginn des neuen Jahrtau-
sends hat der Ort die 20.000-Einwohner-Grenze
überschritten und damit Santa Cruz übertroffen.
Los Llanos hat mehr Geschäfte und Restaurants,
und auch das Nachtleben ist vitaler.
Seinen Aufschwung verdankt Los Llanos dem
Bananenanbau. Dank des warmen, sonnigen Kli-
mas und dem aus der Caldera abgezapften Quell-
wasser ist er hier ertragreicher als irgendwo sonst
auf den Kanaren. Und falls es mit den Bananen
wegen der billiger produzierenden amerikani-
schen Konkurrenz irgendwann ein Ende hat, gibt
es ja noch den Tourismus, der das Gemeinde-
säckel füllt.
Fast großstädtisch wirkt die vierspurige Avenida,
die Los Llanos durchquert. Sie ist von Geschäfts-
und Mietshäusern gesäumt, während der Stoßzei-
ten staut sich hier der Verkehr. Ruhiger und schö-
ner ist es zum Zentrum hin, hier wurden in den
letzten Jahren mehrere Straßen zur Fußgängerzo-
ne erklärt und unattraktive Fassaden mit Wandma-
lereien verziert.
Plaza de
España
Herzstück der Stadt ist die Plaza de España: Auf
dem großen, von ausladenden Lorbeerbäumen
überschatteten Platz ist den ganzen Tag über et-
was los. Morgens tollen Kinder unter den Argus-
augen ihrer Mütter umher, mittags genehmigen
sich die Angestellten des Rathauses einen Imbiss
in einem der Terrassencafés. Das „Casino“ ist in
Los Llanos keine Spielhölle, sondern ein schlichter
Herrenclub, wo sich zur Siesta-Zeit die älteren
señores im Korbsessel niederlassen und ihre obli-
gatorische Zigarre rauchen. Lebhaft geht es in
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