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Seiden-
herstellung
El Paso ist keine reiche Gemeinde. Lavaströme ha-
ben den einst fruchtbaren Boden verschüttet, für
den Anbau „subtropischer Exportgüter“ ist es zu
kühl. Findige Frauen besannen sich auf die Her-
stellung von Seide, die ihnen ein ansehnliches Zu-
brot verschaffte. Seit dem 18. Jahrhundert werden
zur Fütterung von Seidenraupen Maulbeerbäume
gepflanzt. Sind die Tiere nach dem Fressen der
Blätter fett geworden, verpuppen sie sich in einen
weißen Kokon aus hauchdünnem Faden. Bevor sie
sich in schillernde Schmetterlinge verwandeln,
wird ihrem Leben ein Ende gesetzt: Man wirft sie
in kochend heißes Wasser, damit sich der feine
Seidenfaden von der Raupe löst. Alsdann wird die-
ser auf die Haspel gezogen und gesponnen,
anschließend in heißer Lauge gebadet, auf dass er
geschmeidiger werde und glänze. Nun wird der
Zwirn gefärbt - selbstverständlich mit Naturfar-
ben wie Koschenille (purpurrot), Reseda (gelb),
Baumnuss (braun), Eukalyptus (grau) und Mandel
(beige). Erst jetzt kann der Seidenfaden zu feinem
Stoff verwoben werden!
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