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Barlovento
Kalt ist's in diesem Ort - besonders im Winter,
wenn der Passatwind dichte Wolkenbänke heran-
führt. Barlovento liegt knapp 600 Meter hoch, ei-
ne unwirtliche Ansiedlung, die sich über mehrere
Kilometer entlang der Carretera General erstreckt.
Palmerische Bauern freilich blicken voll Neid auf
den Ort, denn bei über 800 Millimetern Nieder-
schlag pro Jahr fällt die Ernte reich aus. Auf den
fruchtbaren Terrassenfeldern gedeihen Bananen
und Avocados, Zitrusfrüchte und Gemüse aller
Art. Die Einwohnerzahl zeigt seit wenigen Jahren
wieder ansteigende Tendenz; die aus der Emigra-
tion zurückgekehrten Bewohner investieren ihr
Vermögen in den Kauf alter Steinkaten oder in die
Schaffung moderner Zweckbauten.
Der Tourismus will bisher nicht so recht Fuß fas-
sen - die Casas Rurales stehen meist leer, nur La
Palma Romántica, das schöne Hotel am südwestli-
chen Ortsausgang, erfreut sich regelmäßig wie-
derkehrender Stammkunden, bei denen es sich
meist um passionierte Wanderer handelt. Diese
lieben die wild-herbe, fast irisch anmutende
Landschaft, die geheimnisumwitterten Wälder
und die stürmische Nordküste - seit prähispani-
schen Zeiten spannt sich ein Wegenetz inmitten
der Hänge und Hügel. Abends versammelt man
sich dann vor dem wärmenden Kamin im Hotel
und tauscht Erfahrungen aus, plant vielleicht auch
schon den Wandertrip des kommenden Tages.
Kirche
Einzige Sehenswürdigkeit des Ortes ist die Iglesia
Virgen del Rosario (Rosenkranzkirche), erbaut
um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Der
barocke Hauptaltar birgt ein flämisches Bildnis der
Madonna, das noch Züge der Spätrenaissance
trägt. Unterhalb des Chors steht ein andalusisches
Taufbecken aus glasierter Keramik. Die Glocke
stammt aus Kuba, dem Emigrationsziel vieler Fa-
milien im 18. und 19. Jahrhundert.
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