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Unser erster Besuch gilt dem Muhammad Ali Museum. Ali wurde 1942 als Cassius Clay
in Louisville geboren und gilt als der bedeutendste Boxer des 20. Jahrhunderts. Die Dauer-
ausstellung ist hervorragend gemacht, Lebensweg und die sportliche Karriere Alis werden
dem geneigten Besuchern anschaulich und unterhaltsam vermittelt.
Die Belle of Louisville ist das älteste noch im Dienst befindliche Steamboat der Welt.
Die Flussfahrt ist wider Erwarten recht interessant, obwohl das Schiff ein kommerzieller
Vergnügungsdampfer ist. Wir fahren den Ohio River einige Meilen flussabwärts. Jetzt kann
ich ein wenig nachvollziehen, wie es Wied 1832 empfunden haben muss, als er Louisville
erreichte.
In der Nähe unseres Hotels befindet sich ein Tourist Office für Old Louisville. Wir
kommen mit dem Angestellten ins Gespräch, grandioserweise spricht er ein ausgezeich-
netes Deutsch. Er unterrichtet als Professor an der Universität Deutsch und Spanisch und
erteilt uns eine kostenlose Unterrichtsstunde über die Geschichte Louisvilles. Von ihm er-
fahren wir, dass Old Louisville in den USA einzigartig ist, schon aufgrund der Größe von
18 intakten Blöcken. Das Viertel war in den sechziger Jahren schon mal ziemlich marode.
Im Moment sind die Häuser so preisgünstig wie schon lange nicht mehr, zum einen wegen
der hier lebenden schwarzen Bevölkerung und zum anderen aufgrund der hohen Investi-
tionskosten.
(16. October 1832) An diesem Tage hatten wir um 7 Uhr Morgens eine Wärme von 5°
Reaum., während dichter Nebel den Fluss bedeckte. Um 10 ½ Uhr brachte man endlich das
Steuerruder an Bord. Bei dem Ablaufen vom Ufer beschrieb unser grosses schönes Schiff
einen malerischen Bogen, und wir hatten hier die schöne Ansicht des breiten imposanten
Ohio, mit dem ansehnlichen Louisville in Kentucky und der netten Stadt New-Albany ge-
genüber in Indiana. An unser Schiff hatte man das flache Keelboat Abeona angehängt,
durch dessen Verdeck unser Spazierraum beträchtlich vergrössert war; allein kaum hatten
wir von diesem Vortheile Gebrauch gemacht, so entdeckte man einen Fehler der Damp-
fmaschine, der uns leicht hätte verderblich werden können. Man legte am Indiana-Ufer an,
um den Schaden auszubessern, wozu lange Zeit erforderlich war. Mit Einbruch der Nacht
war unser Dampfschiff wieder hergestellt, und das Schiff wurde in Bewegung gesetzt.
Wir verlassen Louisville am 17. Oktober bei strahlendem Sonnenschein. Hinter New Al-
bany ist die Landschaft flach, auf der Kentucky Seite steht ein weiteres gigantisches
Chemiewerk. Auf dem Ohio River liegt das Caesars Riverboat Casino, in dem man sein
hart erarbeitetes Geld schnell wieder verlieren kann. Unser Chevy Impala gleitet durch die
anheimelnde Landschaft, flotte Countrymusik aus dem Autoradio beschwingt uns zusätz-
lich. Die Old Dam 43 Route macht einen scharfen Schwenk Richtung Norden, sodass wir
uns vom Fluss entfernen und einige Meilen entlang der Berghänge ins Landesinnere von
Indiana fahren. Hier ist es nun richtig einsam. Ein Riesenschild am Straßenrand weist mit-
ten im Nirgendwo auf „The 10 Commandments“, die Zehn Gebote, hin. High Noon: Wir
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