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Das Spiel ist ausverkauft, doch in einem Geschäft werden noch einzelne Karten angeboten
-für 150 $ pro Stück. Als ich mit dem Verkäufer über den Preis zu verhandeln beginne,
erhöht er nach kurzer telefonischer Beratung auf 250 $. Bei einem Schwarzhändler erstehe
ich eine knappe Stunde später zwei Tickets für 200 $. Diese Schwarzhändler werden Sc-
alpers genannt, eine negative Reminiszenz an vergangene Zeiten, die außerdem darüber
hinwegtäuscht, dass nicht nur die Indianer ihrem Gegner das Fell über die Ohren gezogen
haben, sondern dass die Indianer schon ähnliche Kampf- und Ballspiele ausübten, lange
bevor die weißen Einwanderer das Rugby-Spiel aus Europa mitbrachten.
Im Frühjahre bei schönem Wetter spielen die Knaben und jüngeren Männer (der Mandans
und Mönnitarris) mit einem cirkelförmig zusammen gebundenen Reife, der quer über man-
nichfaltig mit Lederstreifen beflochten ist. Sein Durchmesser beträgt etwa einen Fuss. Man
rollt oder wirft diesen Reif, und wirft oder stösst von der Seite mit einem spitzigen Stocke
in das Geflechte; wer der Mitte am nächsten kommt, hat gewonnen.
Die Geräuschkulisse im Stadion ist gewaltig, das Bier fließt in Strömen und unten auf dem
Rasen wird um jeden Yard mit harten Bandagen gekämpft. Im Football zeigen sich alle
Merkmale einer kapitalistisch geprägten Gesellschaftsform, die dazu neigt, ihre Ellenbo-
gen zu gebrauchen, um sich rücksichtslos durchzusetzen. Es ist fast überflüssig, zu sagen,
dass die Steelers nach einem schon verloren geglaubten Sieg noch aufholen und die Partie
für sich entscheiden. Loser, so wird gesagt, sind Leute, die aufgeben, noch bevor sie etwas
begonnen haben; Winner hingegen, so wird ebenfalls behauptet, sind Typen, die nicht eher
aufgeben, bis irgendwer den Kräftevergleich abpfeift. Die Steelers sind in diesem Sinne
einwandfreie Gewinner.
Als sich am letzten Tag unseres Aufenthalts in Pittsburgh die Dunkelheit über die Stadt
legt, verabschiedet sich Gary Smith mit einer Einladung ins Nobelrestaurant Isabela on
Grandview auf dem Mt. Washington von uns. Der Blick auf das erleuchtete Pittsburgh mit
der unverwechselbaren Silhouette und das entspannte Gespräch mit unserem Freund Gary
bei einigen Gläsern Rotwein runden den Aufenthalt in der Stadt bestens ab.
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