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Wir verlassen Jim Thorpe gegen 11 Uhr auf der Mauch Chunk Street Richtung Lehighton
durch das breite Tal des Lehigh Rivers. Der Autoverkehr hält sich am Labor Day in Gren-
zen. Kurz nach Lehighton erreichen wir Weissport, bald darauf Palmerton, wo wir Rast
machen. Auf einem Schild ist die Jagdsaison für Bären angegeben. An der Golf Road
wandern wir in sengender Hitze einen Hügel hinauf, an dem Sandstein und Kies abgebaut
wird. Von der Anhöhe haben wir einen weiten Blick auf die Landschaft, ich aber auch ein-
en heftigen Adrenalinausstoß. Mitten auf dem Weg liegt ein riesengroßer Kothaufen. Jäh
schießt mir durch den Kopf, dass es sich nur um Bärenkot handeln kann. Durch mir un-
bekannte große Tierspuren wird mein Verdacht bestärkt. Während Elke arglos vor sich hin
summt, beunruhigt mich die Vorstellung, dass uns hinter der nächsten Kurve argwöhnisch
ein Schwarzbär erwarten könnte. Ich bin heilfroh, als wir unsere Fahrt ohne die befürchtete
Begegnung fortsetzen können. Durch das Lehigh Gap führt der bekannte Appalachian
Trail. Wied fuhr 1832 von Berlin nach Cherryville. Wir halten uns an seine Reiseroute und
fahren beim Indian Trail Park rechts in die Indian Trail Road. Maisfelder prägen das Land-
schaftsbild, in den Ansiedlungen überraschen die Straßennamen Kohls Road oder Becker
Avenue.
In der Ferne sehen wir bereits Allentown und Bethlehem mit den dahinter liegenden Hü-
geln der South Mountains.
Unsere Jagdexcursionen zeigten uns jetzt das Land in seinem herbstlichen Kleide. Fröste
traten schon bei Nacht ein, und die Morgen waren nebelig, bis die Sonne höher stieg,
worauf ein heisser Tag folgte. Die meisten Zugvögel waren abgereist, man sah keine Sch-
walbe mehr, und die wilden Tauben zogen in Flügen umher.
Über die US Route 22 machen wir uns auf zu einer Exkursion nach Lancaster,
Pennsylvania, ins Land der Amish People. Die Umgebung verändert sich zunehmend, es
wird flacher, die landwirtschaftlichen Flächen nehmen zu. Links Mais, rechts Mais. Die
Felder sind teilweise schon abgeerntet. Die Getreidesilos mit ihrer ureigenen Architektur
verleihen der Landschaft eine unverwechselbare amerikanische Symbolik. Es ist warm, ein
Thermometer zeigt 31 °C an. Lancaster County: Entlang der Straße bieten ein paar kleinere
Gebrauchtwagenhändler ihre Fahrzeuge an. Eine Menge Namen, von Hunsicker bis Zart-
mann, weisen auf deutsche Immigranten hin. In Lititz werden gerade die Rasen der Vor-
gärten gemäht. „The Red Rose City Lancaster, Pennsylvania“. Wir quartieren uns im Hotel
Days Inn and Suites am Lititz Pike ein. Das Hotel liegt in einem Gewerbegebiet an einer
viel befahrenen Straße. Lancaster wurde um 1749 gegründet. Eine angenehme und freund-
liche Stadt, in den Vororten sieht man schwarze Amerikaner entspannt auf ihren Terrassen
sitzen. Im Zentrum stehen stilvolle Häuser, umgeben von alten Linden. Sogar das Gefäng-
nis ist in einem hübschen burgähnlichen Gebäude untergebracht.
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